Kaum ein Ort auf dieser Welt, mit Ausnahme von Auschwitz und Treblinka, hat so viel Mord gesehen: Bei dem Massaker von Babyn Yar wurden innerhalb von zwei Tagen am 29. und am 30. September 1941 fast 34.000 Juden von den Nationalsozialisten erschossen. Jonathan Littell hat das, was später als "Holocaust by Bullets" in die Geschichtsbücher einging, umstritten plastisch in seinem Buch "Die Wohlgesinnten" verewigt. Doch vor Ort, einem Gelände mit tiefen Schluchten, das ehemals an der Stadtgrenze von Kiew lag und heute so etwas wie ein Stadtpark zwischen Zentrum und Peripherie ist, erinnert fast nichts an das Morden von damals. Die Stiftung von "Babyn Yar Holocaust Memorial Center" will das ändern. Ein Gespräch mit dem Baseler Architekten Manuel Herz, der dort eine Synagoge gebaut hat und die Erinnerung an den Schrecken von damals mit der Freude über neues Leben verbinden will.
Erinnerungsarchitektur:"Ein Gebäude, das das Leben zelebriert"
Vor 80 Jahren töteten Nazis im ukrainischen Babyn Yar 34000 Jüdinnen und Juden. Eine Synagoge zum Aufklappen soll nun an das Massaker erinnern. Ein Gespräch mit dem Architekten Manuel Herz.
Von Laura Weißmüller
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