Autor von "Das Fest":"Beckett der DDR" gestorben

Der Autor Klaus Rohleder ist im Alter von 78 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. In der DDR durften seine Stücke lange Zeit nicht aufgeführt werden, weil Rohleder sich in oppositionellen Gruppen engagierte.

Der Schriftsteller Klaus Rohleder ist tot. Im Alter von Schriftsteller 78 Jahren starb der Träger des Bundesverdienstkreuzes auf Sizilien an einem Herzinfarkt, wie der Autor und Freund Rohleders, Jürgen Serke, mitteilte.

Rohleder gehörte in der DDR zu einem Kreis oppositioneller Künstler, für sein literarisches Gesamtwerk und für seine aufrechte Haltung während der DDR-Zeit wurde der Dramatiker und Schriftsteller vor zwei Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Rohleder, der 1935 im ostthüringischen Waltersdorf bei Greiz geboren wurde, beschäftigte sich in seiner Arbeit ungeschönt mit der Lebensrealität in der DDR. Von der Fachwelt erhielt der Autor bereits früh Anerkennung, doch es dauerte bis 1988, ehe an der Berliner Volksbühne mit "Das Fest" erstmals eines seiner Stücke aufgeführt wurde.

Frühere Aufführungen wurden von der Staatssicherheit unterbunden. Rohleder galt als alles andere als pflegeleicht, der Künstler fühlte sich allein seiner künstlerischen Wahrheit verpflichtet und war deshalb schwer zu Kompromissen zu bewegen.

In seinen Romanen "Weissdornhügel" und "Egons Flucht" befasst sich der Thüringer vor allem mit Problemen der sozialistischen Landwirtschaft und der politischen Wende 1989. Bis zu seinem Tod war der Schriftsteller selbst als Landwirt tätig. Außerdem pflege Rohleder intensive Kontakte nach Sizilien, wo er mit dem Komponisten Joe Schittino zusammenarbeitete.

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