Autobiografie:Da ist Musik drin

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Der Pop-Anarch Elvis Costello hat sein Leben aufgeschrieben - es ist ein flirrender Soundtrack geworden.

Von Bernd Graff

Wenn Popstars ihre Biografie schreiben, dann schreiben sie - erstens - meistens nicht selber und - zweitens - vertrauen sie darauf, dass ihr Leben so exzeptionell verlaufen ist, so astrein anders als das ihrer mutmaßlichen Leser, dass schon die blanke Aufzählung von Tourneen, Begegnungen und Ereignissen das Buch tragen wird. Der letzte Musiker, der so in Anekdoten und der Aufzählung von Lebens-Spektakeln unterwegs gewesen ist, war der Indianer Keith Richards von den Rolling Stones, der mit der Hilfe des Schriftstellers James Fox sein Leben als einen galoppierenden Tarantino-Schwank niederlegte. Wenn man also die gängigen Promi-Bios als Vorlage nimmt, dann fällt die Autobiografie von Elvis Costello noch mehr aus dem Rahmen. "Unfaithful Music and Disappearing Ink" ist sie im englischen Original betitelt, die "Disappearing Ink", die Wundertinte, ist in der deutschen Übersetzung dann schon verschwunden, was erstaunlich ist. Denn den ersten Teil, die "Unfaithful Music", die unaufrichtige, nicht vertrauenswürdige Musik also, hat sie im Titel vom Original behalten und auch in Englisch.

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