Wie fremd ihm das Wesen auch sein mag, das er betrachtet, am Ende sieht sich der Mensch darin doch wieder selbst. In einem Essay über Quallen, der im vergangenen Frühjahr herauskam, erzählt Samuel Hamen erschütternd den Moment nach, in dem eine Gruppe von Forschern mit einem Tauchroboter die Tiefsee abtastet und auf dem Videobild plötzlich eine Qualle sieht, "eine Gestalt am Rande der Einsicht", schreibt Hamen. "What is it thinking", fragt einer der Beobachter, was denkt sie wohl? Stille. Und Gegenfrage einer Kollegin: "What are we thinking?" Was denken eigentlich wir? Als sei angesichts der im Wasser fließend ihre Form verändernden Qualle ein existenzieller Selbstzweifel in die Menschen geschossen.
Andreas Ammer: "Austern":Fast aufgegessen
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Andreas Ammer erzählt in seiner Naturkunde der Austern vom uralten Kampf zwischen Mensch und Molluske.
Von Marie Schmidt
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