Süddeutsche Zeitung

Aust-Nachfolge beim "Spiegel":Zwei für einen

Die Suche hat ein Ende: Georg Mascolo, Leiter des Berliner Büros, und Onlinechef Mathias Müller von Blumencron übernehmen den Chefredakteursposten beim Spiegel von Stefan Aust.

Der Berliner Bürochef des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel, Georg Mascolo, und der Chef von Spiegel online, Mathias Müller von Blumencron, werden anstelle von Stefan Aust das Magazin künftig leiten. Unklar ist noch, ob der bisherige stellvertretende Chefredakteur Martin Doerry bleibt oder von Mascolo die Leitung des Berliner Büros übernimmt.

Die Besetzung der Stellvertreterposten soll aber in den nächsten Tagen geklärt werden. Austs zweiter Stellvertreter Joachim Preuß werde Ende nächster Woche aufhören, hieß es am Mittwochabend aus Verlagskreisen.

Der ursprünglich für das Amt des Chefredakteurs vorgesehene ZDF-Moderator Claus Kleber hatte sich Ende 2007 entschieden, lieber bei dem Fernsehsender zu bleiben.

Müller von Blumencron soll weiter die Online-Aktivitäten im Blick behalten. Das operative Geschäft übernehme dessen bisheriger Stellvertreter Wolfgang Büchner, hieß es.

Kein Ende der Personalrochaden

Mit diesen Entscheidungen ist aber noch nicht das Ende der Personalrochaden erreicht. Zunehmend unter Druck gerät nach Informationen von sueddeutsche.de der Geschäftsführer des Spiegel-Verlags, Mario Frank. In der Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent der Anteile am Unternehmen hält, soll sich ein deutliches Meinungsbild gegen Frank entwickelt haben. "Es würde viele nicht überraschen, wenn der auch ausscheiden würde", hieß es.

Aus dem Umfeld des Spiegel-Gesellschafters Gruner+Jahr, der 25,5 Prozent der Anteile hält, war außerdem zu hören, in der Führung des Spiegel solle "Tabula rasa gemacht und eine klare neue Ausrichtung herbeigeführt werden".

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