Eisenach (dpa/th) - Der Vielfalt der Thüringer Burgenlandschaft können Besucher in einer neuen Sonderausstellung auf der Wartburg bei Eisenach nachspüren. Die Schau, die ab Freitag zu besichtigen sei, sei ein zentraler Bestandteil des Themenjahres „Burgenland Thüringen 2024“, teilte die Staatskanzlei in Erfurt im Vorfeld mit. Beleuchtet würden zahlreiche Facetten der Geschichte und Architektur der Wartburg.
Die Höhenburg war im Hochmittelalter eine wehrhafte Residenz der Landgrafen von Thüringen und spielt unter den vielen Burganlagen im Freistaat eine prominente Rolle. Sie repräsentiert eine fast tausendjährige Geschichte von Burgenbau und -nutzung. Als prachtvolle Residenz, Machtzentrum und Amtssitz diente sie im Mittelalter und der Frühen Neuzeit wechselnden Herren. Im 19. Jahrhundert umfassend erneuert, gehört sie seit 1999 zum Unesco-Welterbe.
Die Ausstellung „Von der Wartburg ins Thüringer Burgenland“ zeigt bis zum 12. Januar nächsten Jahres, wie mittelalterliche Burgen aussahen, warum sie gebaut wurden und wie das Leben auf einer Höhenburg aussah. Auch historische Ereignisse wie Belagerungen werden thematisiert. Mit wertvollen Objekten, interaktiven Spielen und Anwendungen wird zudem das 19. Jahrhundert beleuchtet, in dem viele Burgen Europas in neuem Glanz erstrahlten.
Präsentiert werden laut der Wartburg-Stiftung unter anderem Urkunden der Ludowinger und Kaiser Friedrichs II., höfische und religiöse Schätze sowie ein mittelalterliches Schachspiel. Zu sehen sei außerdem das Modell einer Blide, einer gefürchteten Angriffswaffe des hohen Mittelalters. Die originalgetreue Nachbildung eines Ringpanzers zeige die Schutzausrüstung adliger Panzerreiter und vermögenden Fußvolks dieser Zeit.
„Mit dieser Ausstellung wollen wir nicht nur die historische Bedeutung der Wartburg würdigen, sondern auch die reiche Vielfalt der Thüringer Burgenlandschaft erlebbar machen“, erklärte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke).
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