Ausstellungen - Halle (Saale):Ausstellung "Geschichten, die fehlen": Barrieren abbauen

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Besucher des Stadtmuseum Halle in der Ausstellung "Geschichten, die fehlen". Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Halle (dpa/sa) - Unter dem Motto "Geschichten, die fehlen. Von Menschen mit Beeinträchtigungen" will eine Ausstellung im Stadtmuseum Halle dazu beitragen, Barrieren und Berührungsängste in der Gesellschaft abzubauen. Dafür seien 35 Menschen gefunden worden, die ihre Lebensgeschichte einfühlsam und anschaulich in Wort- und Bildbeiträgen sowie mit persönlichen Exponaten in die Ausstellung eingebracht haben, wie Projektleiterin Elke Arnold am Montag sagte. In der Schau gibt es Filmbeiträge mit Untertiteln und Gebärdensprache, Audiobeiträge und räumliche Orientierungshilfen für Sehbehinderte sowie Schautafeln in Sitzhöhe von Rollstuhlfahrern.

Nach Angaben des allgemeinen Behindertenverbandes leben derzeit in Halle etwa 40 000 Menschen mit einer Beeinträchtigung. Die Ausstellung soll den Angaben nach dazu beitragen, dass sie von der Gesellschaft besser wahrgenommen und auch gleichberechtigt behandelt werden. Leider gebe es noch viele Fälle, in denen es nicht so ist, sagte Katharina Kirch bei einem Besuch der Schau am Montag. Die kleine, 33 Jahre alte Frau im Rollstuhl engagiert sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Merseburg nach eigenen Angaben für barrierefreies Fernsehen für Menschen mit Hör- und Sehbehinderung.

Anhand der sehr persönlichen Geschichten seien die Menschen, von denen in der Schau erzählt wird, zu Ausstellungsmachern geworden, erklärte Museumschefin Jane Unger. Erzählt wird vom Alltag, Familienleben, von der Arbeit, von Hobbys und persönlichem Engagement. Die Schau stellt die Verbindung zwischen den aktuellen Geschichten von Menschen und 15 Kapiteln aus der Historie her. Besucher können noch bis zum 10. Mai 2020 kommen.

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