Ausstellungen - Berlin:"A Slightly Curving Place" lässt Archäologie klingen

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Berlin (dpa) - Hat die Vergangenheit einen Klang? Die Ausstellung "A Slightly Curving Place" geht der Frage nach von Donnerstag an bis zum 20. September im Berliner Haus der Kulturen der Welt. Grundlage sind die Arbeiten des in Indien arbeitenden Klangarchäologen Umashankar Manthravadi. Dafür hat er ambisonische Mikrofone gebaut, mit denen Klangfelder aufgenommen werden und klangliche Eigenschaften eines Raumes erfasst werden können. Manthravadi hat auf diese Weise historische Aufführungsstätten vermessen.

Für die Ausstellung hat die aus Indien stammende Kuratorin Nida Ghouse mit ihrem Team im Haus der Kulturen der Welt die Arbeiten Manthravadis aufgegriffen und weiterentwickelt. In einem zentralen Raum sind 21 Lautsprecher installiert, die ein raumgreifendes Klangbild erzeugen. Den sonst leeren, grau-weißen Raum bestimmt eine leicht geschwungene Stufenkonstruktion, die in Verbindung mit der wechselnden Lichtinstallation Grundformen eines antiken Theaters anzunehmen scheint.

Das dabei zu hörende Stück ist aus neun verschiedenen Teilen zusammengesetzt. Verbunden wurden dafür etwa aktuelle und historische Aufnahmen an archäologischen Stätten, Klänge, Bewegungen, Texte oder Stimmen. Jeder Klang, jeder Sound sei bereits Vergangenheit, sagte Kuratorin Ghouse während der Präsentation am Mittwoch. In der Ausstellung kann über die Klänge einer Vergangenheit nachgespürt werden, die heute nicht mehr hörbar ist.

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