Ausstellung über Muhammad Ali:"Er kann nicht so gut kämpfen, wie er reden kann"

In London beleuchtet eine Ausstellung das Leben von Muhammad Ali - die Macher lassen Weggefährten zu Wort kommen.

Von Carolin Gasteiger

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Muhammad Ali London Ausstellung

Quelle: Muhammad Ali Enterprises LLC

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Muhammad Ali ist eine Inspiration für viele, die sich für die Gleichbehandlung Schwarzer einsetzen - und schlicht eine lebende Legende. Über sich selbst sagte der Ex-Boxer einmal: "Ich bin der beste Kämpfer aller Zeiten."

Da ist es kaum verwunderlich, dass eine Ausstellung im ehemaligen Millennium Dome und der heutigen O2-Arena im Londoner Stadtteil Greenwich über sein Leben und seine Karriere den Titel "Ich bin der Größte - Muhammad Ali" trägt.

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Von 4. März an sind in London mehr als 100 Exponate zu sehen, darunter bislang unveröffentlichte Fotos, Filmaufnahmen und seltene Erinnerungsstücke des verstorbenen 74-Jährigen, wie ...

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... diesen Kopfschutz, den er 1980 trug. Oder die goldenen Handschuhe, die Ali 1973 signierte und anschließend Elvis Presley schenkte. Außerdem Fackeln und die Goldmedaille der Olympischen Spiele 1960 in Rom. Kern der Schau soll aber ein interaktiver Boxring sein, der den Besuchern einen Eindruck von Alis "unvergleichlicher Arbeitsmoral und revolutionären Boxtechniken" vermitteln soll.

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Muhammad Ali erkannte früh, dass zum erfolgreichen Sport auch eine gut inszenierte Show gehört - und markige Sprüche zu seiner Legendenbildung beitragen können. Die New York Times schrieb 1964, Cassius Clay, wie Ali damals noch hieß, habe einen entscheidenden Nachteil gegenüber seinem Gegner Sonny Liston: "Er kann nicht so gut kämpfen, wie er reden kann."

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Und seine Aussagen bezogen sich bald nicht mehr nur auf den Sport, sondern auch auf Politik und Gesellschaft. Ali verweigerte den Kriegsdienst in Vietnam mit der Begründung: ""Kein Vietcong hat mich je Nigger genannt. (...) Ich werde mich doch nicht mit dem Vietcong anlegen."

Muhammad Ali London Ausstellung

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Ali wurde im Laufe seiner Boxkarriere drei Mal Weltmeister im Schwergewicht, zuletzt 1978 gegen Leon Spinks. In der Ausstellung ist auch der Weltmeisterring von damals zu sehen. Nach diesem Titelgewinn, mit 36 Jahren, erklärte Ali seinen Rücktritt vom Boxsport.

Muhammad Ali London Ausstellung

Quelle: Muhammad Ali London Ausstellung

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Aber aus der Öffentlichkeit verschwand er noch lange nicht. Im Jahr 1964 hatte sich Ali zur Nation of Islam bekannt, traf sich häufig mit Malcolm X und legte seinen "Sklavennamen" ab. Aus Clay wurde Muhammad Ali - auch ein Aspekt, den die Ausstellung in London beleuchtet.

Muhammad Ali Davis Miller O2 London

Quelle: Approaching Ali by Davis Miller

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"Ich bin der Größte - Muhammad Ali" zeigt dessen Karriere und Leben innerhalb und außerhalb des Boxrings. Initiiert und mit aufgebaut hat die Schau Davis Miller, guter Freund Alis und Autor mehrerer Bücher über den Boxer.

"Ich will nicht schwärmen, aber ich möchte, dass die Menschen die Ausstellung mit einem Lächeln und einer Träne zugleich verlassen. Was er im Boxring geleistet hat, ist schon unglaublich, aber was ihn in vielerlei Hinsicht zum Größten macht, ist das, was außerhalb des Rings passierte: seine Anti-Vietnam-Haltung; das Konvertieren zum Islam."

Muhammad Ali London Ausstellung O2

Quelle: Muhammad Ali Enterprises LLC

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Mit Spannung erwarteten die Kuratoren der Ausstellung, ob Ali sie persönlich besuchen würde. Britische Medien vermuteten, es könnte seine letzte Auslandsreise sein. Aber seiner Frau Lonnie zufolge standen die Chancen auf einen Besuch trotzdem nicht schlecht: "Muhammad und ich sind sehr aufgeregt, Teil dieses Projekts zu sein, das ihn mit einer neuen Generation von Fans verbinden wird. Die Familie geht davon aus, dass wir an der außerordentlichen Feier seiner tiefsten Prinzipien, die sein Leben geprägt haben, teilnehmen werden."

Am 4. Juni 2016 ist Muhammad Ali, einer der größten Sportler des 20. Jahrhunderts, im Alter von 74 Jahren gestorben.

"I am the Greatest: Muhammad Ali", 4. März bis 31. August, The O2, London

© SZ.de/doer/lala/rus
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