Ausstellung "Schauspieler in der Maske":Das zweite Gesicht

Die Fotografin Cordula Treml hat Schauspieler bei ihrer Verwandlung in der Maske begleitet.

Von Christiane Lutz

Schauspieler sind es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen. Nein, viele von ihnen lieben das sogar. Sie müssen es auch, sonst könnten sie den Beruf nicht machen. Trotzdem - oder gerade deswegen - brauchen die meisten Schauspieler vor einem Auftritt ein paar Momente der absoluten Konzentration, des absoluten Bei-sich-Seins, bevor sie dann für andere da sind. Diese Momente sind es, die die Fotografin Cordula Treml besonders reizen. "Man sieht, was man auf der Bühne noch nicht sieht", sagt Treml. "Man sieht aber auch nicht den ganz privaten Menschen. Man sieht, wie eine private Figur zu einer Art öffentlichen Figur wird." Sie sitzt dabei, während sich Schauspieler in ihre Rollen verwandeln. Man sieht auf den Bildern gepuderte Nasen, grelle Perücken, hin und wieder Hände von Maskenbildnern, die gleich ein Haarband anlegen werden. Man sieht viel Konzentration. Tremls Bilder sind reportagig, aber sehr atmosphärisch. Sie legt den Fokus auf die Gesichter der Künstler, nimmt sich selbst zurück, verfremdet nichts. Die Blicke der Schauspieler sind oft ins Nichts gerichtet. "Ins Innere", würde Treml eher sagen. "Ich mag es, zu sehen, wenn die Versenkung ins Innere stattfindet. Manche Schauspieler sehen mich auf dem Foto zwar an, aber sie kommunizieren nicht mit mir."

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