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Der aus Kuba stammende Künstler Ricardo Brey, der einst durch die Documenta IX bekannt wurde und auf der letztjährigen Biennale in Venedig ausstellte, inszeniert kleine Wunderkammerkisten

Von Evelyn Vogel

Es gibt eine hübsche Anekdote von und über Ricardo Brey, die deutlich macht, wie sehr sich der aus Kuba stammende Künstler schon in jungen Jahren seine Welt poetisch erdachte und ausgestaltete. Als Kind besaß er ein Huhn. Für ihn jedoch war diese Huhn viel bedeutsamer, edler und majestätischer, für ihn war es ein Adler. Also setzte er sich das Huhn auf den Arm, streckte es dem Himmel entgegen, damit es sich adlergleich in die Lüfte erheben sollte. Allein: Das Huhn kapierte nicht, welche Rolle es spielen sollte, und so musste das Kind das Federvieh immer wieder in die Luft werfen. Aber ein paar Flügelschläge lang konnte der kleine Ricardo davon träumen, einem Adler zum Flug verholfen zu haben.

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