Ausstellung "Kontrast Syrien":Als in Aleppo noch Leben war

Neugierige Kinder auf dem Dorf, vergnügte Arbeiter in einer Werkstatt: Mohamad Al-Roumi hat seine Heimat vor dem Krieg liebevoll porträtiert.

10 Bilder

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Zur Begrüßung eines heimkehrenden Pilgers malt ein Mann in einem Dorf im Südwesten Syriens grüne Pfauen an die Hauswand. Noch vor Ausbruch des Bürgerkrieges und der systematischen Zerstörung des kulturellen Erbes durch den IS hat der syrische Fotograf Mohamad Al-Roumi seine Heimat fotografiert.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Die Aufnahmen sind ein liebevolles Porträt seiner Heimat. Einige der Bilder (etwa dieses Mädchen, das am Euphrat Wasser schöpft) wurden bereits in den 90er Jahren aufgenommen und unterscheiden sich deutlich vom aktuellen Syrienbild, das von Zerstörung, Leid und Verwüstung geprägt ist. Al-Roumis Projekt "Kontrast Syrien", das gerade im Pergamonmuseum in Berlin zu sehen ist, will dem Betrachter die Vielfalt Syriens nahebringen.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Der Fotograf nimmt den Betrachter mit auf eine Reise von Nordostsyrien (im Bild) über Aleppo bis hin nach Damaskus. Der 71-Jährige ist in Aleppo geboren und studierte Malerei in Damaskus, entwickelte jedoch früh eine Affinität für die Fotografie.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Auch traditionelle Bauwerke sind zu sehen, wie dieser bereits 5000 Jahre alte Kuppelhausbau im Nordosten Syriens. Die Kuppelhäuser zeichnen sich durch den vollständigen Verzicht auf Bauholz aus und dienen zum Schutz vor der Hitze.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Al-Roumi selbst ist in Tall Abjad aufgewachsen, einer Kleinstadt, die an die Türkei grenzt. Die Vorstädte der Umgebung sind durch die dort lebende nomadische Bevölkerung geprägt. In seinen Fotografien fängt Mohamad Al-Roumi den Alltag dieser Menschen in ihren Trachten und in ihren Beduinenzelten ein.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Syrien ist die Heimat von Syrern, Armeniern, Assyrern, Kurden, Turkmenen und anderen ethnischen Gruppen. Als öffentlicher Treffpunkt gilt etwa der "Diebesmarkt" in der Hauptstadt Damaskus, auf dem Handel von Kleinwaren betrieben wird. Al-Roumi gelingt es, den Betrachter in ein Syrien mitzunehmen, das frei von Zerstörung und Tod ist - und an friedliche Zeiten erinnert.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Inzwischen ist nicht mehr viel übrig von dem Dargestellten, das Land gleicht einem Trümmerfeld. Umso liebevoller sind Al-Roumis Bilder aufzunehmen. Die Ausstellung umfasst 22 Farbfotos und 16 Schwarzweißbilder. Letztere, die im Treppenhaus des Museums für Islamische Kunst hängen, sind unmittelbar vor dem Krieg entstanden.

Im Bild: Arbeiter in einer Werkstatt in Damaskus-Ahdashariya (2010)

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Al-Roumi hat die Zeit eingefangen, als in Aleppo noch normales Leben möglich war: Unter einer Motorhaube blickt ein älterer Mann mit einem Jungen in einer armenischen Autowerkstatt hervor. Armenische Autowerkstätten sind in Syrien für ihre qualitativ hochwertige Arbeit bekannt.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Auch Armut gehört zum Alltag einiger Syrer: Auf den Straßen von Damaskus verkaufen Menschen in feiner Kleidung gebrauchte Kabel und hoffen, damit ein wenig Geld zu verdienen.

Mohamad Al-Roumi, Pergamonmuseum, "Kontrast Syrien", Ausstellung

Quelle: Mohamad Al-Roumi

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Der Krieg mag andauern, aber diese Aufnahmen bleiben bestehen und erinnern an den friedlichen Alltag in Syrien vor dem Krieg.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Oktober 2016 im Pergamonmuseum zu sehen, wo seit kurzem auch Führungen auf Arabisch angeboten werden.

© SZ.de/cag
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