Das Neue Museum Berlin zeigt Skulpturen, die von den Nazis zur "entarteten Kunst" erklärt worden waren - beim Bau der neuen Berliner U-Bahn-Linie haben Archäologen sie im Boden gefunden. Doch wie kamen sie dorthin?
Berlin bekommt derzeit eine neue U-Bahnstrecke. Die erste Teilstrecke vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor ist bereits in Betrieb, nun wird die Fortsetzung nach Westen über die Linden zum Alexanderplatz vorbereitet. Das letzte Stück, zwischen Spree und Alexanderplatz, ist stadtarchäologisch interessant. Hier, wo sich heute eine öde Freifläche um den Fernsehturm erstreckt, lag das alte, dichtbebaute Zentrum, das im Krieg zerbombt und nach dem Krieg abgeräumt wurde. So führen die Archäologen vor dem Roten Rathaus gerade Grabungen durch, um Bau- und Siedlungsgeschichte des Viertels zu erforschen, bevor für den U-Bahn-Tunnel alles zerwühlt wird.
Text: Stephan Speicher/ SZ vom 9.11.2010/sueddeutsche.de/kar