Theoretisch ist die Ausstellung "Kunst und Stigma" schon seit Wochen fertig. Jan T. Wilms schiebt das Raummodell des Kunsthauses Kaufbeuren näher heran. Hier hängen in Miniaturformat bereits Dietrich Orth und Wolfgang Huebner, berühmt gewordene Protagonisten der aktuellen Außenseiterkunst, dort Simone Stingele und die nahezu unbekannte Laurie Berner. Die Gemeinsamkeit der vier Künstler: Die meisten ihrer Werke schufen sie in der Kaufbeurer Bezirksklinik für Psychiatrie. Doch die Werkschau verharrt nicht in der Gegenwart. Sie spannt einen Bogen in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und erinnert an acht Künstler, die malten und zeichneten, als es in den sogenannten Heil- und Pflegeanstalten noch keine Kunsttherapie gab. Fünf von ihnen wurden von den Nazis in deren Euthanasieprogramm ermordet.
Ausstellung:Ehrgeiz als Motor
Lesezeit: 3 min
Jan T. Wilms, der neue Direktor des Kunsthauses Kaufbeuren, präsentiert zum Einstand die Ausstellung "Kunst und Stigma"
Von Sabine reithmaier, Kaufbeuren
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Männerfreundschaften
Irgendwann hat man nur noch gute Bekannte
"Die Ärzte"
"Ach, Randale. Nee, keine Ahnung"
Meditieren lernen
"Meditation deckt auf, was ohnehin schon in einem ist"
Psychologie
"Es gehört dazu, die eigene Unzulänglichkeit akzeptieren zu können"
Investigative Recherchen in Russland
"In seiner Welt hält Putin sich für einen großartigen Strategen"