Mit ein paar Schnörkeln und Wörtern eine wunderbar dunkle Komik zu evozieren - das gelingt derzeit keinem Künstler so gut wie dem Briten David Shrigley. Bevorzugt macht er das mit seinen Zeichnungen, von denen die Pinakothek der Moderne nun eine größere Auswahl zeigt.
Er braucht nicht viel, um grandios zu unterhalten und zum Denken anzuregen, meist reicht ihm schon ein schwarzer Zeichenstift. Der Brite David Shrigley, 45, ist ein Minimalist vor dem Herrn, einer, dem es gelingt, mit etwas ungelenker comichafter Kinderkrakelei und einigen Wörtern höchst interessante Effekte beim Betrachter auszulösen. Was vordergründig putzig, unschuldig und harmlos wirkt, entpuppt sich in seiner kindlichen Unmittelbarkeit, in der Kommunikation zwischen Schrift und Bild, meist als tiefsinnig, doppelbödig, abgründig, seltsam.
So bringt einen etwa die Kommunikation zwischen Bild und Schrift in der vorliegenden Zeichnung ohne Titel durchaus ins Grübeln - spielt Shrigley auf menschliche Schutzmechanismen an? Auf ein ausgeprägtes Ego? Auf einen Dickkopf? Man merkt: An Interpretationsmöglichkeiten mangelt es bei Shrigleys Bildern selten.