Ausstellung:Bis auf die Knochen

Marina Abramović gilt als die "Großmutter der Performance". Doch ihre Kunst ist seit 50 Jahren flüchtig. Dem Moderna Museet in Stockholm gelingt dennoch eine umfassende Werkschau.

Von Till Briegleb

Vor dem Moderna Museet in Stockholm kauert eine Bettlerin unter einem kahlen Baum, aus dem lauter Vogellärm dringt. Die um Almosen Flehende ist echt, das gellende Gezwitscher, das die Frau pausenlos hören muss, ist Kunst. Es stammt von Marina Abramović, die hier ihre erste große Retrospektive in Europa zeigt. Diese erstaunlich späte Gesamtwürdigung einer 70-jährigen Künstlerin, die trotz ihres operativ erreichten jugendlichen Aussehens als "Großmutter der Performance" bezeichnet wird, will das Lebenswerk der weltberühmten Aktionskünstlerin zeigen - und dazu gehört auch "The Tree", der Zwitscherloop, der 1971 in Belgrad erstmals Passanten irritierte.

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