Nach den Mythenbildern kommt in Speyer der Cliffhanger: Hat es vielleicht doch echte "Amazonen" gegeben? Dann werden jene Kriegerinnengräber der Skythen ausgebreitet, die bunte Waffen- und Schmuckwelt des fahrenden Volkes, das mit den Griechen in Kontakt kam, mit Leihgaben insbesondere aus Kiew, alles auf dem jüngsten Stand der Forschung. Der dritte Teil begleitet die Amazonen durch ihre neuzeitliche Geschichte, mit Kunstwerken von Anselm Feuerbach, dem Sohn Speyers, von Tischbein, Thorvaldsen und Slevogt, bis hin zu Pop und Trash. Hat man am Ende die ganze Macht des (Männer-)Bildes der kriegerischen Frau vorgeführt bekommen, glaubt man erst einmal nicht, dass die Abrüstung im Genderkampf unmittelbar bevorstehe.
"Amazonen. Geheimnisvolle Kriegerinnen", Historisches Museum der Pfalz, Speyer, bis 13. Februar 2011. Info: www.museum.speyer.de. Katalog (Edition Minerva): im Museum 24,95 Euro.