Auktionen:Der Täufer trägt Fell

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Im Wiener Auktionshaus "Im Kinsky" gibt es Kunst und Antiquitäten. Der Stuttgarter Versteigerer Nagel hat Skulpturen seit der Antike im Programm. Wen die Figuren darstellen? Das Lamm macht den Unterschied.

Von Dorothea Baumer

Mittelalterliche und barocke Skulpturen aus einer belgischen Privatsammlung versteigert das Auktionshaus Nagel in Stuttgart im Rahmen seiner Kunst- und Antiquitäten-Auktion am 22. Februar. Das Hauptstück der Offerte ist eine neunzig Zentimeter hohe, in Nussbaum gearbeitete Figur Johannes des Täufers (), zu erkennen an Fellkleid und langem Haar, wie an den Attributen Buch und Lamm. Sie dürfte um 1350 in Köln entstanden sein, stammt aus der alten, Ende des 19. Jahrhunderts abgerissenen Anrather Kirche und ist mit 12 000 Euro angesetzt. Dem Allgäuer Bildhauer Nikolaus Babel wird eine barocke, farbig gefasste Büste des Heiligen Adrianus zugeordnet, die den Märtyrer als römischen Offizier zeigt (5000 Euro). Von ergreifendem Naturalismus ist eine spätgotische Pietà Brabanter oder Utrechter Herkunft (12 000). Auch ein Renaissance-Adlerpult zählt zur Sammlung (12 000). Bei den Altmeistergemälden wird ein feines Triptychon mit der Anbetung der Könige aus dem Umkreis des Flamen Pieter Coecke van Elst aufgerufen (9000). Eine Prunkkommode des 19. Jahrhunderts mit aufwendigen Schildpatt- und Messingeinlagen aus einer Mailänder Sammlung ist das Topstück unter den Möbeln (30 000).

Moderate Schätzungen bestimmen das Kunst- und Antiquitäten-Angebot des Wiener Im Kinsky am 28. Februar und 1. März. Das Bilderspektrum reicht von Altmeisterlichem bis zu den Produktionen eines Fantastischen Realismus Wiener Prägung. Im 19. Jahrhundert zählen reizvolle Städtebilder und südliche Landschaften zur Offerte, ein "Blick auf Florenz" von Friedrich Frank etwa oder Marie Egners Ansicht der Lagune von Grado (3000, 5000); ebenso Tierstücke, wie Friedrich Gauermanns "Hirsch am Ufer eines Gebirgsees" (5000). In der Sparte Antiquitäten ist ein Tafelbesteck von Josef Karl Klinkosch mit 15 000 Euro das teuerste Los.

Die Moderne kann mit Gustav Klimt-Zeichnungen aufwarten.

© SZ vom 11.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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