Eine Wirtschaft außerhalb von Salzburg. August Diehl bestellt Zitronenspritzer und Espresso und dreht sich eine Zigarette. Der 49-Jährige hat einen Tag spielfrei von seiner aktuellen Theaterproduktion und nimmt sich Zeit für ein ausführliches Gespräch über seinen neuen Film. „Das Verschwinden des Josef Mengele“ (Kinostart: 23. Oktober) basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Olivier Guez aus dem Jahr 2018. Das Drama erzählt von der langen Flucht des SS-Lagerarztes und Kriegsverbrechers Mengele, der sich nach 1945 über Jahrzehnte in Argentinien, Paraguay und Brasilien verstecken konnte. Der Film porträtiert einen von Selbstmitleid und Paranoia zerfressenen Mann, aber auch eine Nachkriegsgesellschaft, die die Gräuel des Holocaust lieber verdrängen wollte, als sich ihnen zu stellen.
Kino„Josef Mengele war der perfekte Psychopath“
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August Diehl spielt den berüchtigten KZ-Arzt in einem Film. Ein Gespräch über den Horror des Holocaust und die lange Jagd nach dem „Todesengel“ von Auschwitz.
Interview von David Steinitz
