Süddeutsche Zeitung

Augenzeugenbericht aus dem Irak:In der Schusslinie

Lauernde Scharfschützen, verstörte Kinder, angeschossene Großmütter und über der ganzen Stadt "der säuerliche Geruch des Todes": Ein Augenzeugenbericht aus der belagerten irakischen Stadt Falludscha.

Von Jo Wilding

Am Rand der Autobahn östlich von Falludscha stehen brennende Lastwagen, Tanklastzüge und Panzer. Um einen nicht ausgebrannten Lkw scharen sich Jungen, die das Fahrzeug zerlegen. Wir fahren auf Nebenstraßen durch Abu Ghraib, Nuha und Ahrar, vorbei an Fahrzeugen voller Menschen, die mit wenigen Habseligkeiten in die entgegengesetzte Richtung unterwegs sind.

Vor uns fährt ein Wagen mit dem Neffen eines örtlichen Scheichs und einem Führer, der Kontakt zu den lokalen Mudschaheddin hält. Sie haben ihm zugesichert, uns passieren zu lassen. Ich bin im Bus, weil ein mir bekannter Journalist am Abend zuvor an meine Tür klopfte und mir von der verzweifelten Lage der Menschen in Falludscha erzählte.

Er holte Kinder aus der Stadt, deren Glieder bei Explosionen abgerissen worden waren. Ärztliche Hilfe sei in Falludscha dringend notwendig und Wagen mit westlich aussehenden Passagieren hätten, sagte er, bessere Chancen, die amerikanischen Kontrollstationen zu passieren.

Der Scharfschütze zielte auf die Großmutter

Wir sollen Medikamente und medizinisches Material nach Falludscha bringen und helfen, wo wir können. Dann sollen wir mit dem Bus Menschen aus der Stadt holen, für die dieser Transport lebensnotwendig ist.

Bei unserer Ankunft in einer Privatklinik stapeln wir die Kartons im Gang. Sie werden sofort aufgerissen, vor allem die Decken sind heiß begehrt. Ein Chirurg behandelt die Verletzten hier, seit das Hauptkrankenhaus bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Eine weitere Krankenstation wurde provisorisch in einer Garage eingerichtet.

Betäubungsmittel gibt es nicht mehr. Die Beutel mit Blutkonserven werden in einem Kühlschrank aufbewahrt. Die Ärzte wärmen sie vor Gebrauch unter dem Wasserhahn in einer verdreckten Toilette auf.

In schrillen Tönen wehklagende und betende Frauen kommen herein, schlagen sich auf die Brust. Ummi, Mutter, weint die eine. Klinikleiter Maki führt mich zu einem Bett, in dem ein ungefähr zehnjähriges Kind mit einer Schussverletzung am Kopf liegt. Im nächsten Bett wird ein kleineres Kind mit einer ähnlichen Verletzung behandelt. Ein amerikanischer Scharfschütze habe sie und ihre Großmutter beschossen, als sie versuchten, aus ihrem Haus zu fliehen.

Die Hand umklammert eine weiße Flagge, im Bauch eine Kugel

Die Lichter gehen aus, der Ventilator dreht sich nicht mehr, und in der plötzlichen Stille hält jemand ein Feuerzeug in die Höhe, damit der Arzt die Operation fortsetzen kann. Schon seit Tagen ist die Stadt ohne Strom, nun ist auch dem Generator das Öl ausgegangen. Die Kinder werden nicht überleben. Maki schiebt mich in einen Raum mit einer alten Frau, der gerade ohne Betäubung eine Kugel aus dem Bauch entfernt worden ist. Die Wunde wird zugenäht, eine andere Wunde in ihrem Bein wird verbunden. Das Bett ist blutgetränkt.

Mit einer Hand umklammert sie eine weiße Flagge. "Ich wollte gerade nach Bagdad aufbrechen, als mich die Kugel eines amerikanischen Scharfschützen traf." Ein Teil Falludschas ist von Marines besetzt, andere Stadtgebiete unterstehen irakischen Kämpfern. Die Verletzten hier kommen aus dem von US-Soldaten kontrollierten Gebiet, und sie bleiben dabei: Es waren Marines, die sie beschossen haben.

Keine Vogelstimmen, keine Musik, kein Lebenszeichen

Nicht wenige halten uns für wahnsinnig, weil wir uns nach Falludscha wagen und an Scharfschützen vorbeifahren, um Kranke und Verletzte aufzusammeln. Mag sein, aber wenn nicht wir, wer wird es dann tun?

Es herrscht bleiernes Schweigen in diesem Niemandsland zwischen dem Mudschahedin-Territorium, das gerade hinter der letzten Kurve unseren Blicken entschwunden ist, und der Frontlinie der Marines jenseits der nächsten Mauer: keine Vogelstimmen, keine Musik, kein Lebenszeichen - bis sich ein Tor öffnet und eine Frau mit dem Finger auf etwas zeigt.

Wir schleichen uns zu einem Loch in der Wand, von dem aus wir einen Wagen sehen können, der von leeren Granatenhülsen umgeben ist. Aus dem Rinnstein ragen überkreuzte Beine. Ich nehme an, der Mann ist bereits tot. Auf dem Dach stehen zwei Scharfschützen, ungefähr 30 Meter von uns entfernt.

"Hallo", rufe ich, so laut ich kann, "können Sie mich hören?" Keine Antwort, obwohl es so still ist, dass man die Fliegen summen hört. Nach mehreren Versuchen bemühe ich mich, etwas deutlicher zu werden. "Wir sind ein Ärzteteam und wollen diesen Verwundeten bergen. Können Sie uns ein Zeichen geben, dass Sie damit einverstanden sind?" Vergeblich. Nun versucht es mein Begleiter Dave mit amerikanischem Akzent. Schließlich vernehmen wir ein "Yeah".

Ohnmächtige Wut

Langsam bewegen wir uns mit erhobenen Händen aus unserer Deckung. Eine heiße Staubwolke weht uns einen säuerlichen Geruch in die Nase. Die Leichenstarre hat bereits eingesetzt. Die Kalaschnikow, die mit Blut an seinem Haar und an seiner Hand festklebt, wollen wir nicht mitnehmen.

Ich stelle meinen Fuß darauf, während ich den Toten an den Schultern hochhebe. Aus dem Loch in seinem Rücken rieselt geronnenes Blut. Seine Hose ist eine Nike-Imitation, und auf dem Rücken seines T-Shirts prangt die Zahl 28. Wahrscheinlich trug der junge Mann, kaum über 20, Badeschlappen. Jetzt ist er barfuß.

In einem anderen Krankenhaus sind Menschen eingeschlossen, die nach Bagdad befördert werden müssen. Mit heulenden Sirenen und Blaulicht fahren wir los, auf den Boden des Wagens gekauert. Unsere Pässe halten wir aus den Fenstern. Wir packen den Wagen mit Patienten voll. Bei einem von ihnen hält ein Klebeband die Brust zusammen, ein anderer liegt auf einer Bahre und seine Beine zittern so heftig, dass ich sie festhalten muss, als wir ihn hinaus tragen.

Nisareen, eine Ärztin in meinem Alter, kann ihre Tränen nicht zurückhalten, als wir aussteigen. Sie begrüßt uns mit der Frage, ob wir eine Schwangere abholen könnten, die kurz vor der Entbindung steht.

Azzam setzt sich ans Steuer, Ahmed in die Mitte, um ihm den Weg zu weisen, und ich setze mich ans Fenster - das gut sichtbare Gesicht einer Ausländerin ist eine Art Pass für uns alle. Plötzlich pfeift eine Kugel durch den Krankenwagen und irgend ein Plastikteil fliegt mir um die Ohren. Wir halten an, schalten die Sirene ab, aber nicht das Blaulicht, und warten. Im Blickfeld haben wir die Silhouetten von Männern in der Uniform der Marines. Mehrere Schüsse.

Winzige rote Lichter peitschen durch die Luft

Wir ducken uns so tief wie möglich. Am Fenster peitschen winzige rote Lichter vorbei. Ein Reifen platzt mit lautem Krach, und das Fahrzeug macht einen Satz. In mir steigt ohnmächtige Wut hoch. Wir wollen zu einer Frau, die in einer belagerten Stadt ohne jede ärztliche Hilfe ein Kind zur Welt bringen muss, wenn wir nicht rechtzeitig eintreffen. Unser Wagen ist als Krankenwagen zu erkennen. Wie könnt ihr es wagen, auf uns zu schießen!

Azzam legt den Rückwärtsgang ein, und wir flüchten um die Ecke. Die Schüsse verfolgen uns und ein weiterer Reifen platzt. Die Felgen des Autos kratzen über die Straße, und es riecht nach verbranntem Gummi. Als wir ankommen, laufen die Pfleger nach einer Bahre, doch ich schüttle den Kopf. Einen anderen Weg zu der Schwangeren gibt es nicht. Wir hätten richtig gehandelt, sagt man uns. Doch ich werde das Gefühl nicht los, die Frau im Stich gelassen zu haben.

Flug in ein fernes Land

Wir können an diesem Abend keine weitere Fahrt unternehmen. Der Krankenwagen ist nicht fahrtüchtig, und es ist dunkel, so dass wir mit unseren fremden Gesichtern für die Menschen, die wir transportieren, kein Schutz sind. Chefarzt Maki sagt, er habe Saddam gehasst. Nun hasst er die Amerikaner noch mehr.

Wir ziehen gerade unsere blauen Kittel aus, als der Himmel hinter dem gegenüberliegenden Gebäude zu explodieren beginnt. Minuten später kommt ein Auto angebraust. Ich höre die spitzen Schmerzensschreie, bevor ich den Mann sehe, der von Kopf bis Fuß verbrannt ist. Sein Körper ist ohne Haut. Ihm kann nicht geholfen werden. In ein paar Tagen wird er an Austrocknung sterben.

Wir machen uns auf den Weg zu Yassers Haus. An jeder Ecke warten wir, bis uns jemand ein Zeichen gibt, dass wir die Straße überqueren können. Aus einem Flugzeug fällt ein Feuerball, der in kleinere Bälle aus gleißendem weißen Licht zerfällt. Eine Streubombe? Die Lichtbälle verschwinden und hinterlassen nur einen Magnesiumstreifen. Die Stadt wird erhellt.

"Kennen Sie sich mit internationalem Recht aus?"

Yasser bittet uns, uns vorzustellen. Ich sage ihm, ich mache ein Praktikum als Juristin. Einer der Männer will wissen, ob ich mich mit internationalem Recht auskenne. Sie interessieren sich dafür, was man unter Kriegsverbrechen versteht. Ich verspreche, nächstes Mal nähere Informationen mitzubringen.

Die ganze Nacht kreisen Flugzeuge über uns. Ich döse und glaube für eine Weile, mich auf dem Flug in ein fernes Land zu befinden. Der monotone Bass einer unbemannten Aufklärungsdrohne wird vom hektischen Peitschen der Kampfjets und dem dumpfen Schlag von Helikopter-Rotoren überlagert. Immer wieder zerreißen Explosionen die Luft.

Ein Elfjähriger mit einem AK47-Gewehr

Am Morgen zaubere ich für die Kleinen, Abdullah und Aboudi, Giraffen und Elefanten aus Luftballons. Aboudi hat unter dem nächtlichen Lärm sichtlich gelitten. Mit Seifenblasen kann ich ihm endlich ein kleines Lächeln entlocken. Auch die dreizehnjährigen Zwillinge lachen. Einer der beiden ist Fahrer eines Krankenwagens. Beide behaupten, mit einer Kalaschnikow umgehen zu können.

Dave, Rana und ich brechen auf, diesmal in einem Pickup. Nahe der Frontlinie der Marines warten ein Paar Kranke auf ihre Evakuierung. Saad besorgt eine weiße Fahne. Er habe dafür gesorgt, dass kein Mudschahedin auf uns schießen wird. Dieser Elfjährige hat sein Gesicht in eine Keffiyeh gehüllt, aus der nur seine braunen Augen heraus schauen. Sein AK47-Gewehr ist fast so groß wie er.

Vor 24 Stunden ein letztes Essen und ein letzter Schluck

Wir erklären den US-Soldaten, was wir vorhaben: ein paar Kranke aus dem Haus holen, auf dessen Dach sie Wache halten. Sie schicken Rana in das Haus, in dem sich dreizehn Frauen und Kinder in einem einzigen Raum aufhalten.

Seit 24 Stunden haben sie nichts mehr gegessen und getrunken. Einer der Soldaten sagt: "Wir werden in Kürze diese Häuser hier nach Waffen durchsuchen." Die Aktion soll von Luftangriffen begleitet werden. Wir werden aufgefordert, uns zu beeilen.

Vor uns auf der Straße liegt ein Mann mit dem Gesicht nach unten, in einem weißen Dishdash, mit einem kleinen roten Flecken im Rücken. Als wir versuchen, ihn auf die Bahre zu rollen, greift Dave ins Leere. Die Kugel, die den Rücken des Mannes so sauber durchdrungen hat, hinterließ eine Höhlung, wo früher sein Herz gewesen war. Als er aus der Haustür trat, haben sie ihn erschossen.

Keiner aus der Familie hat es gewagt, den Leichnam zu bergen und gemäß der Tradition sofort zu bestatten. Ein Unbewaffneter, 55 Jahre alt, niedergestreckt mit einem Schuss in den Rücken. Wir bedecken sein Gesicht und tragen ihn zum Pick-up. Wir helfen der kranken Frau, das Haus zu verlassen. Die kleinen Mädchen halten Stoffbeutel umklammert und flüstern: Baba, Baba.

Die Menschen drängen in Scharen aus ihren Häusern, in der Hoffnung, dass wir sie sicher aus der Gefahrenzone herausbringen können. Dürfen nur die Frauen und Kinder mit oder auch die Männer? Der junge Marine lässt uns wissen, dass Männer im kampffähigen Alter bleiben müssten. "Was genau verstehen Sie darunter?", frage ich. Er denkt kurz nach und antwortet: "Alles unter 45. Keine Altersgrenze nach unten."

Soldaten eröffnen das Feuer, wieder einmal

Ehe wir die Nachricht übermitteln können, scheuchen zwei Explosionen die Menge zurück in ihre Häuser. Rana hat in Begleitung der Marines die Familie aus ihrem Haus evakuiert, das nach Waffen durchsucht werden soll. Sie und der Pickup sind noch nicht zurück. Wir warten. Die Marines beobachten uns durch ihre Ferngläser. Die einheimischen Kämpfer vielleicht auch. Rana müsste längst wieder da sein.

Ein Mann will ein älteres Paar und die kleinsten Kinder in seinem Polizeiwagen transportieren. An dem Auto fehlt eine Tür. Ist der Mann wirklich Polizist? Spielt keine Rolle. Hauptsache, Menschen können von hier weg gebracht werden. Wieder wagen sich die Menschen aus ihren Häusern, Babies und andere Bündel fest an sich gepresst, während wir mit erhobenen Händen die Mauer entlang schleichen.

Als der Pickup schließlich kommt, laden wir so viele wie möglich in das Auto. Ein Krankenwagen folgt uns. Die Soldaten rufen uns auf Englisch zu, die Ambulanz anzuhalten. Wir rufen dem Fahrer heftig gestikulierend zu, er möge stehen bleiben. Die Soldaten eröffnen das Feuer. Wir befördern die Verwundeten auf Bahren und laufen los, um sie auf dem Pritschenwagen unterzubringen.

Rana zwängt sich neben den Verwundeten auf den Vordersitz, Dave und ich kauern hinten bei den Leichen. Dave erzählt, er habe als Kind unter Allergien gelitten und könne seither nicht viel riechen. Ich halte meinen Kopf beim Fenster hinaus.

"Pass gut auf dich auf"

Der Bus ist startbereit, um die Verletzten nach Bagdad zu bringen. Rana will bleiben. Auch Dave und ich wollen bleiben. Doch Azzam entscheidet anders. Er unterhält nur zu einigen Gruppen bewaffneter Iraker Kontakt. Wenn wir gekidnappt oder getötet würden, brächte das nur noch mehr Probleme. Sobald wir unsere Aufgabe erfüllt haben, können wir, zusammen mit ihm, zurückkehren.

Es schmerzt mich, in den Bus einzusteigen. Gerade hat uns der Arzt gebeten, weitere Leute zu evakuieren. Ich finde es entsetzlich, dass ein einheimischer Sanitäter nicht im Krankenwagen zu den Menschen fahren darf, während ich es kann, nur weil ich vielleicht wie die Schwester oder eine Freundin des amerikanischen Scharfschützen aussehe. Ich fühle mich als Verräterin, weil ich fahre, doch habe ich eine andere Wahl? Schließlich ist Krieg.

Die Frau mit der Schusswunde nimmt auf dem Rücksitz Platz, der Mann mit den Verbrennungen vor ihr. Mit einem Stück Pappkarton fächelt ihm jemand Luft zu. An der Decke baumeln die Schläuche seines Tropfs. Es ist heiß. Für ihn muss es unerträglich sein. Saad kommt zum Bus, um uns eine gute Reise zu wünschen. Er schüttelt Dave, dann mir die Hand. Ich halte die seine in meiner und sage "Dir balak" - pass gut auf dich auf.

Etwas Dümmeres könnte mir nicht einfallen angesichts eines halbwüchsigen Mudschahedin mit einer AK47 in der Hand. Kann ich ihn nicht mitnehmen? Ihm ein paar Malstifte in die Hand drücken und ihn ermahnen, das Zähneputzen nicht zu vergessen? Könnte ich nicht denjenigen ausfindig machen, der dem Jungen das Gewehr gegeben hat, und ihm klar machen, was er bei einem Kind damit anrichtet?

Es ist richtig, was wir tun

Die Fahrt verläuft angespannt. Beinahe bleibt der Bus im Sand stecken. Plötzlich folgen wir nicht mehr dem Wagen vor uns. Diese Straße wird von einer bewaffneten Gruppe kontrolliert, die uns nicht kennt. Eine Schar Männer winkt mit ihren Gewehren und bedeutet dem Bus, anzuhalten. Sie scheinen zu glauben, es seien amerikanische Soldaten im Wagen. Alle schreien durcheinander. Als Bewaffnete in den Bus schauen und sehen, dass wir tatsächlich nur alte, kranke und verletzte Iraker bei uns haben, winken sie uns durch.

In Abu Ghraib kurz vor Bagdad halten wir an und tauschen die Plätze. Ausländer nach vorn, Iraker auf die weniger gut sichtbaren Plätze. Kopftücher herunter, damit wir westlicher aussehen. Die amerikanischen Soldaten sind froh darüber, Leute aus dem Westen zu sehen und erheben keine Einwände gegen die Iraker in unserem Bus. Sie durchsuchen die Männer und das Fahrzeug, nicht aber die Frauen, weil sie keine Soldatinnen dabei haben, die dies tun könnten. Mohammed fragt mich ständig, ob alles gut ausgehen wird. Ich sage ihm: "Al-melaach wiyana" - die Engel sind mit uns. Er lacht.

In den Satelliten-Nachrichten heißt es, der österliche Waffenstillstand werde eingehalten. Am Ostersonntag spricht George Bush zu den amerikanischen Truppen: "Ich weiß, es ist richtig, was wir im Irak tun."

Die Autorin, eine englische Rechtsreferendarin, arbeitet seit Jahren bei humanitären Projekten mit. Im Augenblick befindet sie sich in Falludscha. Ihr Artikel ist ein Beitrag zur Irakdiskussion der globalen Website www.openDemocracy.net. Deutsch von Eva Koppold

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Quelle:
SZ vom 15.4.2004
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