Aufzeichnungen zum Nahost-Konflikt:Tagebuch aus dem Bunker

Alltag im Krieg: Während der Fußball-Weltmeisterschaft sitzt die Schriftstellerin Sarah Stricker in Tel Aviv im Bunker. Trotz der Bombenangriffe geht das normale Leben weiter - mit Public Viewing und Dachpartys. Ein Tagebuch.

Von Sarah Stricker

Montag, 7. Juli

Schalte nach dem Yoga mein Handy wieder an, SMS von meinem Freund: "Hey Schatz, tut mir leid, komme zu spät, um noch Essen zu gehen, stecke im Luftalarm fest, vielleicht Sushi bestellen?"

Freundin N. ruft an: Ob ich schon von dem Angriff gehört habe. Ja? Nun, sie habe gehört, dass Tel Aviv als nächstes dran sei. Das habe zumindest der Bruder des Freundes ihres Mitbewohners gesagt, und dessen Cousin kenne jemanden, der jemanden kenne, der vielleicht mal beim Geheimdienst war, ich solle das also bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Die Autorin

Sarah Stricker wurde 1980 in Speyer geboren und lebt seit fast fünf Jahren in Tel Aviv. 2013 erschien ihr hochgelobter Roman "Fünf Kopeken" im Eichborn Verlag.

Freund O. smst: Mach dich bereit, es könnte Krieg geben.

Freund E. schickt einen Link: Damn you Hamas! Ausgerechnet während der WM?

Ich werfe meine Yoga-Matte ins Eck, springe schnell unter die Dusche, damit mich der Krieg nicht völlig verschwitzt erwischt.

Mein Freund kommt nach Hause. Ja, ja, bei ihm sei alles in Ordnung. Nur eine Frau, die sich ins gleiche Haus flüchtete wie er, habe eine halbe Panikattacke bekommen, weil sie gerade ihre Kinder vom Spielplatz abholen wollte, als die Sirene losging. "Sie hat uns alle fast wahnsinnig gemacht mit ihrem Rumgeheule. Dabei war sie mindestens in ihren 40ern? Das ist doch nicht unser erstes Mal?" Er verdreht die Augen. "Und dann diese Hitze! Es ist echt nicht das richtige Wetter für einen Krieg."

Er setzt sich aufs Bett, beginnt sich auszuziehen. Ich frage, ob er heute Nacht nicht vielleicht mal mit Unterhose schlafen will, für den Fall, dass wir schnell raus müssen.

Er findet das übertrieben.

Dienstag, 8. Juli

Die Nacht war ruhig, aber ich bin es nicht. Jedes Mal, wenn ein Auto hupt, glaube ich eine halbe Sekunde, es sei eine Sirene. Und da wir in Israel sind, kommen schnell viele Sekunden zusammen. Auf dem Weg nach Hod HaSharon, wo wir die Familie meines Freundes besuchen, werden wir x-mal geschnitten, ausgebremst, angebrüllt.

Ich denke mir, dass die Israelis heute vielleicht auch ein bisschen angespannter sind. Mein Freund sagt, das sei ein sehr deutscher Gedanke.

Wir sitzen bei seiner Oma, essen Hühnersuppe und Schnitzel. "Es gibt tausend Arten, in diesem Land zu sterben", sagt sie, "aber Langeweile ist keine davon."

V. ruft an. Ob wir Alon gesehen hätten, ihren zehnjährigen Sohn. Ein paar Mütter hätten geschrieben, die Polizei warne davor, dass Araber scharenweise durch die Straßen zögen und versuchten, Kinder zu entführen.

Es sind große Ferien, Alon ist alleine zu Hause. "Seit einer Stunde probiere ich ihn zu erreichen, aber niemand geht ran!"

Wir rufen die Polizei an. Die Dame an der Auskunft erklärt, ihr sei kein einziger solcher Fall bekannt.

Wir rufen Alons Vater bei der Arbeit an. Nein, er habe auch nichts von seinem Sohn gehört. Dafür habe ihm sein arabischer Kollege aus Taybeh gerade eine WhatsApp-Nachricht gezeigt: Schließt eure Häuser ab, Juden versuchen, arabische Kinder zu entführen!

V. meldet sich wieder. Sie habe es vor Angst nicht mehr ausgehalten und sei nach Hause gefahren - wo sie Alon munter ballernd vor der Playstation gefunden habe. Leider sei sie so durch den Wind gewesen, dass sie den Fehler gemacht habe, ihm von den angeblichen Araber-Scharen zu erzählen.

Als wir Alon und seinen Bruder später zum Eis essen abholen und dabei an einem Mann mit langem, dunklem Bart vorbeilaufen, greift er nach meiner Hand.

Bombenalarm in Tel Aviv.

Ich rufe meine Schwester in Deutschland an, sage ihr, dass es mir a) gut geht und sie b) meine Mutter bitte vom Ansehen der "Tagesschau" abhalten soll, weil es der sonst sicher nicht mehr gut ginge. "Könnt ihr sie nicht mal schön zum essen ausführen?" Sie verspricht, ihr Bestes zu tun.

E. ruft an: "Heute Abend, Public Viewing am Strand, Deutschland gegen Brasilien! Bist du am Start?"

"Äh, ja, aber wollen wir nicht vielleicht lieber drinnen gucken?"

"Unsinn, die Hamas wird ja wohl kaum aufs Wasser zielen."

Nach dem ersten Tor hört man einen ohrenbetäubenden Knall. Keiner steht auf. Die Deutschland-Fans sind völlig ruhig - so ruhig wie man bei einem 1:7 eben sein kann.

In der Nacht kann ich nicht schlafen.

"Ihr habt einen Bunker im Haus?"

Mittwoch, 9. Juli

Sirene am Morgen, ich bin gerade im Bus. Tür auf, alle raus. Ich renne mit ein paar anderen in irgendeinen Hauseingang, warte auf die Explosion. Eine alte Frau neben mir zittert so, dass jemand zurück in seine Wohnung rennt und ihr einen Stuhl bringt. Als ich wieder auf die Straße trete, ist der Bus schon weg.

Anruf von meiner Mutter. Offenbar hatte sie keine Lust, sich schön zum Essen ausführen zu lassen.

Ob ich nicht nach Hause kommen wolle. Ob sie mir vielleicht den Flug zahlen solle. Ob ich wenigstens ihre E-Mail-Adresse an Freunde weiterreichen könne, damit ihr zumindest jemand Bescheid sage, wenn ich tot bin. "Du behauptest immer, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen, weil ihr dieses Eisendom-Ding habt? Aber im Fernsehen sagen sie, von den 160 Raketen gestern seien nur 40 abgefangen worden, was ist denn dann bitte mit dem Rest?"

"Mama, jeder Einsatz des Iron Dome kostet 50 000 Dollar, den starten sie nur, wenn die Rakete nicht eh über unbewohntem Gebiet runtergeht", sage ich und lege schnell auf, damit sie nicht hört, dass schon wieder eine Sirene losgeht.

Ich laufe die Treppe nach unten in den Bunker.

"In den Bunker? Ihr habt einen Bunker im Haus?", schreibt Freundin A. aus Deutschland, der ich unten auf ihre besorgte E-Mail antworte.

Auf den dreckigen Gartenstühlen, die hier wahrscheinlich jemand abgestellt hat, weil das einfacher war, als sie wegzuwerfen, sitzen schon ein paar Nachbarn.

Ob ich vielleicht ein Foto machen dürfe, ich bräuchte Bilder für ein Tagebuch über die aktuelle Situation, das ich gerade für eine deutsche Zeitung schreibe.

Hm, jetzt gerade sei schlecht, sagt eine junge Frau, ihr Haar, und sie habe noch kein Make-up drauf. "Wenn es heute Abend noch mal Alarm gibt, gerne!"

Ich checke ich alle drei Minuten "Zewa Adom", eine App, die einem bei jedem Alarm eine Benachrichtigung schickt. Über den Meldungen über die letzten Angriffe poppt eine Werbung auf: "Israeli Vacation Rentals. Book Now!"

Nahost-Konflikt

Der Kellner beim Mexikaner fragt noch: "Kannst Du scharf vertragen?", da beginnt das Handy Alarm zu piepsen.

(Foto: privat)

"Ihr habt eine App für Bombenangriffe?", kreischt Freundin A., die jetzt doch mal anruft, "du sagst das so, als sei das völlig normal. Merkst du eigentlich, dass du im Krieg bist? Im Krie-hieg!"

Ich esse die Sushi-Reste im Bett und schäme mich ein wenig.

Ich warte bis um halb vier, dann nehme ich eine Schlaftablette.

Donnerstag, 10. Juli

Und verschlafe am Morgen tatsächlich den nächsten Bombenalarm.

Schlafe - während jemand versucht, mich umzubringen.

"Na ja, sie haben ja nicht wirklich dich gemeint", sagt mein Freund. "Oder glaubst du, die Hamas hat es auf eine deutsche Schickse abgesehen?"

"Ich meine ja auch nur, also, wie kann es denn sein, dass ich ruhig schlummere, während anderswo Menschen um ihr Leben rennen?

Mein Freund zieht seine Schuhe an, gibt mir einen Kuss. "Keine Sorge, Schatz, die Hamas versucht schon noch mal, dich zu töten, wenn du wach bist."

Er ist gerade aus dem Haus, da tut sie das.

Mein Vermieter fragt, ob wir den Mietvertrag verlängern wollen. Ich lese ein paar Wohnungsanzeigen. Ein Mädchen postet: Super-Lage, nur 5 Min. vom Iron Dome entfernt.

Party auf dem Dach. Küsschen. Schnäpschen. Kleine Häppchen. Zewa Adom zeigt circa alle 20 Minuten einen Alarm an, die meisten im Süden.

T.: "Ist es nicht absurd, dass wir hier feiern, während Leute im Bunker sitzen?"

O.: "Die Leute in Gaza haben überhaupt keinen Bunker."

T.: "Weil ihre Führung das Geld lieber in Waffen und Tunnel für noch mehr Waffen steckt."

O.: "Und deshalb sollen sie alle sterben? Weil sie einmal die Falschen gewählt haben?"

D.: "Die meisten hier interessiert das doch ohnehin nicht. Kein Mensch in diesem Land redet über die Palästinenser."

Wir reden zwei Stunden lang über die Palästinenser.

Mein Freund schickt eine SMS: R. wurde eingezogen.

In dieser Nacht können wir beide nicht schlafen.

Freitag, 11. Juli

Im Radio sagt der Oberrabiner der Ashkenasim, dass es diese Woche ausnahmsweise erlaubt sei, das Radio auch während des Shabbats anzulassen, damit einem kein Alarm entgeht.

Familienessen in Ganey Tikwa. Wie ich das Spiel der Deutschen gegen Brasilien gefunden hätte, fragt Tante M. und strahlt.

Wie ich denn eigentlich den Krieg fände, fragt Onkel I. und macht das gleiche Gesicht.

Wir setzen uns an den Tisch. In Deutschland gibt es 80 Millionen Bundestrainer. In Israel gibt es 8 Millionen Oberbefehlshaber der Armee.

Wir brauchen eine Bodenoffensive, sagt L., sonst hört das mit den Raketen nie auf. Über 900 allein diese Woche, wissen die das eigentlich in deinem Deutschland?

Wir brauchen alles, nur keine Bodenoffensive, sagt F., wenn wir reingehen, gibt es Tote.

Äh, hallo?, sagt T. Es gibt auch jetzt schon Tote. Was ist denn bitte mit den Leuten in Gaza?

Ein Glück, das wir Iron Dome haben!, ruft Tante M.

Wenn das Dinge nur nicht so teuer wäre, wer soll das denn alles bezahlen?

Ist es etwa besser, wenn eine Rakete in ein Haus einschlägt? Das kostet doch fünfmal so viel!

Ach übrigens, sagt Onkel I., er solle uns von seinem Sohn grüßen. "Er hat gerade seinen Einberufungsbescheid erhalten."

Trotz der Klimaanlage glänzen Schweißperlen auf seiner Stirn.

Bumbumbumbumbum

Samstag, 12. Juli

Kindergeburtstag. Die Mädchen wollen auf das Trampolin im Garten springen gehen.

"Aber nicht allein!", ruft eine Mutter, "der Garten hat nicht mal einen Zaun, da kann doch jeder rein!"

Auf dem Küchentisch liegt eine Zeichnung von Nir, Alons sechsjährigem Bruder.

Wow, ruft Tante J., was hast du denn da gemalt?

Raketenfeuer, sagt der Nir.

Picknick am Strand. Es gibt Wein, es gibt Kuchen - und dann gibt es plötzlich überall um uns herum hektisch auf ihren Smartphones herumwischende Menschen. Die Hamas hat angekündigt, Tel Aviv um 21.00 Uhr massiv unter Beschuss zu nehmen.

Wir beschließen, uns schon jetzt auf den Weg zu dem mexikanischen Restaurant zu machen, in dem wir eigentlich später zu Abend essen wollten.

Ich behalte das Telefon in der Hand, aktualisiere alle paar Sekunden "Zewa Adom".

Es wird 21.00 Uhr, und nichts tut sich.

Es wird 21.01 Uhr, und es tut sich noch immer nichts.

Es wird 21.02 Uhr, und ich tue so, als würde ich die Speisekarte lesen. Der Kellner wendet sich mir zu: Und du? Kannst du scharf vertragen?

Nahost-Konflikt

Unsere Bilder zeigen die Autorin im Bunker und vor der sicheren Keller-Toilette eines mexikanischen Restaurants.

(Foto: ptivat)

Das Telefon in meiner Hand beginnt zu piepen.

Ich bin so schnell von meinem Barhocker runter und auf dem Weg zur Toilette, dass ich erst auf den Stufen die Sirene höre.

Innerhalb von Sekunden sind die zwei, drei Quadratmeter vor dem Waschbecken voller Menschen.

Die Klospülung geht. Ein Mann öffnet die Kabine. Er läuft rot an, während er einen halben Schritt in den Gang versucht, dann aber angesichts der Menschentraube doch zurückweicht und sich auf den Klodeckel setzt.

"Händewaschen nicht vergessen!", ruft es vom Spiegel, "oh, war das der Bum?"

Wir gehen zurück an unseren Tisch. SMS von meinem Freund: Bin im Bunker. Die Nachbarin fragt, ob wir diesen Monat schon für die Treppenhausreinigung bezahlt haben. Der Kellner neben mir trommelt ungeduldig auf den Tisch.

Die nächste Sirene heult los. Wieder Toilette, wieder Bum. Und gleich noch mal. Und ein drittes Mal. Bumbumbumbumbum.

Als ich zurückkomme, hat der Kellner schon die Getränke gebracht.

Sonntag, 13. Juli

Ich kann noch immer nicht schlafen, also gehe ich wieder an den Strand, schaue mir eben auch das Finale an. Und schäme mich, dass es mir Spaß macht.

Ich schäme mich, dass die Leute zu Hause denken, alles sei so schlimm hier.

Ich schäme mich, dass ich tatsächlich alles ziemlich schlimm finde.

Ich schäme mich, dass ich überhaupt das Wort "schlimm" denke, wo es den Menschen in Sderot doch ohne Frage unendlich viel schlechter geht.

Ich schäme mich, dass ich über Sderot schreibe, wo es den Menschen in Gaza doch ohne Frage noch viel, viel schlechter geht.

Ich schäme mich, die Füße im Sand zu vergraben, obwohl ich weiß, dass die Menschen nur 70 Kilometer weiter das Spiel nicht sehen können, weil die IDF dort in diesen Sekunden einen ihrer größten Angriffe fliegt.

"Das Spiel sehen könnten sie eh nicht", sagt E., "eine ihrer Raketen hat vorhin eine Stromleitung auf israelischem Gebiet zerstört, die Gaza mit Strom versorgt. Die sitzen jetzt eh im Dunkeln."

Deutschland gewinnt. Aber alles, über was ich mich freue, ist, dass mein Freund in dieser Nacht seine Unterhose anbehält.

Montag, 14. Juli

Die Hamas schickt hebräische Droh-SMS' an Tausende Israelis. Ein Mädchen antwortet. "Leute, ihr müsst auf eure Grammatik achten. Wenn ihr ständig männlich und weiblich verwechselt, klingt das nicht besonders beängstigend." Der Versender der Nachricht mit dem Namen "Al-Quassam" bedankt sich für den Hinweis. Der Schriftwechsel der beiden geht durchs Netz.

Dienstag, 15. Juli

Zwei Straßen von meiner Wohnung entfernt ist ein Menschenauflauf. Krankenwagen, Feuerwehr. Eine italienische Touristin schaut ängstlich zum Balkon. "Wer sind denn diese Leute in Uniform da oben?"

"Heimfront", sagt ein Mann, der im Nebenhaus aus dem Fenster schaut, "die rücken an, wenn's wo einschlägt."

Die Touristin schaut noch ängstlicher.

"Kein Sorge, Süße", sagt der Mann, "wenn das die eigentliche Rakete gewesen wäre, wär ich jetzt schon weg. Wahrscheinlich hat Iron Dome die Bombe zerstört. Was da jetzt runterkommt, sind nur die Reste."

Die Uniformierten auf dem Balkon hieven irgendetwas in die Höhe, drei Mann müssen mit anpacken.

Mittwoch, 16. Juli

V. und ich holen Nir vom Kindergarten ab.

Er: "Wo sollen wir denn hin, wenn die Hamas unser Haus trifft?"

Sie: "Dann fahren wir zu Opa."

Er: "Und wenn sie das Auto treffen?"

Sie: "Dann nehmen wir ein Taxi."

Er fragt nicht weiter.

Donnerstag, 17. Juli

Freundin C. schreibt: Schon gehört? Morgen früh soll's Waffenstillstand geben.

Filmnacht. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Operation schauen wir wieder etwas anderes als Nachrichten. Gegen zehn Uhr dann doch die Sirene. Eine Frau im Bunker hat Schaum auf dem Kopf.

"Alle Achtung, dass du runtergekommen bist", sagt eine Nachbarin, "man darf nicht nachlässig werden!"

Wir gehen wieder hoch, versuchen den Film weiterzusehen. Zewa Adom piepst so oft, dass ich auf lautlos schalte.

R. schreibt: Wir gehen rein.

Das Programm wird unterbrochen. "Bodenoffensive", steht unter dem Gesicht der Nachrichtensprecherin.

Mein Freund ruft R. an: Wie? Was? Wann?

"Du weißt doch, dass ich dir nichts sagen darf", sagt R., "aber wollt ihr nicht vielleicht für ein paar Tage in meine Wohnung ziehen? Ich hab einen Sicherheitsraum, gleich neben dem Bad, da könntet ihr auch schlafen."

"Du machst dir Sorgen um unsere Sicherheit?", brüllt mein Freund.

"Na komm", sagte ich und versuche zu lächeln, "ich dachte, das ist nicht euer erstes Mal."

Er lacht nicht.

Freitag, 18. Juli

Mein Freund ruft wieder R. an. Er nimmt nicht ab.

Sarah Stricker wurde 1980 in Speyer geboren und lebt seit fast fünf Jahren in Tel Aviv. 2013 erschien ihr hochgelobter Roman "Fünf Kopeken" im Eichborn Verlag.

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