Dieser "Kiosk" hängt voller Versprechungen der westlichen Welt, die für die iranische Welt teils zensiert, weil herausgeschnitten, und teils nicht verständlich sind. Das große bunte Angebot wird zur Überforderung des Einzelnen. Der Künstler lebt in Iran und Paris.
Dieser Arbeit gegenüber hängt übrigens eine ebenso spannende (nicht im Bild) von Adam McEwen, der im großen Rahmen Nachrufe auf noch lebende Personen verfasst. Ehe der Betrachter realisiert hat, dass sowohl Kate Moss als auch Bill Clinton sowie Jeff Coons aber noch leben, hat er die täuschend echten Zeitungsartikel schon für bare Münze genommen. Dem jetzigen Künstler und ehemaligen Nachrufe-Schreiber des Londoner Daily Telegraph, McEwen, gehe es genau um diesen einen Moment der Verunsicherung, in dem der Betrachter sich fragt, was denn nun wahr ist - und was nicht. Das erfährt der Besucher praktischerweise aus den Kurzerklärungen, die neben den Bildern der Ausstellung hängen, was die Darstellung der Schau interessant macht. Nicht, wie üblich, nur Titel, Material, Erschaffungsjahr und Künstler werden hier genannt, sondern eine kurze Gebrauchsanweisung wird gleich mitgeliefert. Das macht die Schau im Rahmen des Kunstbetriebs gleichzeitig eher zu einer Dokumentation als zu einer üblichen Kunst-Ausstellung. Aber sie wird ja auch von der Bild-Zeitung präsentiert. Das erklärt einiges.