"Manche beklagen in diesen Tagen, unsere Gesellschaft sei 'gespalten'. Ich möchte hier mit aller Deutlichkeit sagen: Das Gegenteil ist richtig! Unser Land steht zusammen", beteuerte Olaf Scholz in seiner Neujahrsrede für das Jahr 2022. Und zwar gerade weil in der öffentlichen Diskussion ununterbrochen Konflikte und Spaltungen gesichtet würden. Um diese Gleichzeitigkeit aus inflationären Konfliktdiagnosen einerseits und Konfliktphobie andererseits geht es in dem neuen Buch des Philosophen Armen Avanessian (nicht um die Lösung kriegerische Konflikte). Es trägt den Titel "Konflikt. Von der Dringlichkeit, die Probleme von morgen schon heute zu lösen" und es versucht, den Konflikt als produktiven Aushandlungsprozess zu rehabilitieren.
Armen Avanessians: "Konflikt":Bitte nicht gleich unterhaken
Lesezeit: 4 min
Ist der Konflikt einmal hergestellt, so Avanessian, müsse er nicht einfach beigelegt, sondern durchschritten werden, bis das Fremde im Ich erkannt sei: Proteste gegen Macrons Rentenreform in Paris.
(Foto: Mylene Deroche/IMAGO/IP3press)"Wo Gewalt war, soll Konflikt werden": Wie der P hilosoph Armen Avanessian Streit wieder produktiver machen will.
Von Julia Werthmann
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Fitness
Die komplizierte Sache mit dem Kalorienverbrauch
Arbeit
Schluss mit dem Kaputtmachen!
Essen und Trinken
Wie die Mehlsorte das Backergebnis beeinflusst
Feministische Außenpolitik
Feminismus und Geschwafel
Dating
"Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal"