Seid gewarnt, Kinder: Drogen können nicht nur Leben zerstören, sondern auch Romane. „Good Girl“, das Prosadebüt von Aria Aber, 2024 auf Englisch erschienen und von ihr selbst ins Deutsche übersetzt, ist ein eindrückliches Fallbeispiel. Sie erzählt darin die Geschichte von Nilab, Tochter afghanischer Flüchtlinge. Sie wächst in Gropiusstadt, Neukölln, Berlin, auf, nimmt viele Drogen, geht (natürlich) ins Berghain, beginnt eine Beziehung mit einem deutlich älteren Mann. Ihre Mutter ist tot, das Verhältnis zu ihren Verwandten ist schwierig, das Speed ist nass und stark. Nilab hadert mit ihrer Herkunft. Ihren Freunden erzählt sie, sie sei Griechin. „Ich habe nie jemandem meinen ganzen Namen gesagt. Nilab Haddadi. Die Konsonanten klangen hart und falsch, sie entlarvten die andere Seite der Welt. Das schwache Mädchen, das bespuckt worden war und die Gropiusstadt vergessen wollte. Wenn die Leute meinen ganzen Namen erfuhren und sich wunderten, sagte ich, ich sei christliche Ägypterin. Oder dass ich Israelin sei. Alles, alles außer muslimisch.“
Partyroman:Warum sind Drogen so langweilig?
Lesezeit: 3 Min.

Ariana Abers „Good Girl“ verhandelt Identitätskrisen und Partyexzesse in Berlin. Das ist mal hypnotisierend - und mal ermüdend.
Von Juliane Liebert

Das Debüt aus Norwegen:Ist der Hype real?
Der norwegische Autor Oliver Lovrenski hat im Alter von 19 Jahren einen Roman geschrieben, der vom brutalen Aufwachsen auf den Straßen Oslos erzählt. Autobiografisch, wie der Verlag betont. Aber stimmt das auch? Und warum ist es überhaupt wichtig?
Lesen Sie mehr zum Thema