Der brasilianische Fußballspieler Pelé sagte einmal, er empfinde beim Betrachten der Zeichnungen Mordillos "eine ähnliche Freude wie beim Toreschießen". Und die britische Schauspielerin Jane Birkin lobte, sie höre Mordillos Figuren "trunken von kindlicher Überzeugung" rufen: "Es ist leicht zu fliegen!" - bevor sie schließlich in den Abgrund stürzen.
Derzeit gebe es Bestrebungen, einen Kinofilm mit seinen Geschöpfen zu machen, erzählt der Künstler, der seit 43 Jahren mit seiner Frau Amparo Camarasa verheiratet ist. "Aber die Filmfirma möchte, dass meine Figuren sprechen. Ich will das eigentlich nicht. Meine Figuren brauchen keine Stimme." Und was hält der Held des Zeichentischs vom computeranimierten Kino? "Ratatouille, dieser Film mit der kochenden Ratte", sagt er, "der hat mich optisch schon beeindruckt. Aber nicht die Technik ist entscheidend, sondern die Geschichte, die sie erzählt." Insgesamt bevorzugt Mordillo Trickfilme, "in denen möglichst wenig gequatscht wird. Wenn ich gute Dialoge hören will, dann schaue ich Woody Allen."
Reduktion, erklärt er, das sei seine Sache. Einmal, in Rom, habe plötzlich Federico Fellini vor ihm gestanden und habe nach der Uhrzeit gefragt. Mordillo freut sich heute noch. "Am liebsten hätte ich ihn umarmt und ihm meine Lieblingsszenen aus seinen Filmen erzählt." Doch alles, was der Sohn eines Elektrikers und einer Analphabetin in diesem Moment herausbekam, war der Satz: "Es ist 8.30 Uhr, Signor Fellini". Sehr reduziert, sehr einfach, vielleicht ein bisschen ängstlich. Und schon war Fellini wieder verschwunden. Dann die Begegnung mit Charlie Chaplin, im Januar 1967. "Chaplin war in Paris auf dem Weg zu einer Filmpremiere und stieg genau vor mir aus seiner Limousine. Er hielt mich für das Begrüßungskomitee und schüttelte meine Hand." Der Tramp, das Vorbild eines jeden Cartoonisten! "Ich war völlig perplex. Und ich war ja nur zufällig vorbeigekommen. Aber dieser Händedruck hat mir Glück gebracht. Später habe ich zweimal sein Grab besucht."