ARD: "Menschen bei Maischberger":Wir haben uns alle lieb

Lesezeit: 2 min

Aus der Mutterpause wieder zurück: TV-Talkerin Sandra Maischberger. Sie ließ über Glucken und Babyblues diskutieren - und informierte sich aus erster Hand.

Christina Maria Berr

Sandra Maischberger ist zurück aus der Mutterschaftspause. Zufällig steht die 150. Sendung an, und außerdem hat sich die ARD zu einer Kinderthemenwoche entschlossen. Ihr erstes Thema nach der Geburt ihres Kindes heißt "Mythos Mutter?" - und dafür kann sie noch nicht einmal was, sagt sie.

(Foto: Foto: dpa)

Die Wiederkehrerin entschuldigt sich in ihrer Sendung "Menschen bei Maischberger" am Dienstagabend also gleich einmal beim Publikum: Das Thema habe sie sich nicht ausgesucht, und: "Schön, dass wir uns wiedersehen!"

Das Thema: "Mythos Mutter?" passt trotzdem, ist doch Mutter Maischberger an diesem Abend nicht nur Moderatorin, sondern auch Expertin. Sandra ist nicht allein. Mit ihr sitzen noch ein paar Mamis und ein Quotenpapi auf den gelben Sofas. Allesamt Elternexperten und Experteneltern. Und so diskutieren sie ausgiebig und schnell erschöpfend über Babyblues und einen möglichen Mutterkomplex in Deutschland.

Es geht friedlich zu in Sandras Sendung, ein wenig betulich, wie Eltern eben so sind. Sie verstehen einander, sind kaum unterschiedlicher Meinung. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich alle mal zum Freundschaftskreis an den Händen halten würden.

"Die Mutter hat`s ja so leicht"

Selbst Maria Steuer bekommt kaum Gegenwind. Die Kinderärztin und Familientherapeutin soll offensichtlich - sanft und versöhnlich - die Gluckenverteidigerin Eva Herman vertreten. Steuer sagt: "Die Mutter hat's ja so leicht, sie ist ja so verliebt in das Kind." Maischberger ergänzt: "Aus meiner Beobachtung sind das die Väter auch!"

Die junge Mutter Maischberger ("Wann ist die Trotzphase?") informiert sich in der Sendung bei den Experten und gibt wichtige Erfahrungen weiter: Sie habe das Gefühl gehabt, das Kind schreie "doch automatisch". Maischberger klagt, dass es so viele Babybücher gibt, woaufhin die Urgroßmutter dem Sofa bedächtig nickt. Ruth Hess musste auch ganz neu lernen, wie das alles funktioniert, als sie mit 76 Jahren ihre Urenkelin Julia zu sich holte.

Christian Nürnberger, der Quotenmann der Republik und Gatte der ZDF-Moderatorin Petra Gerster, spricht von Elternversagen. Zwischendurch geht es noch um Urvölker, die Wochenbettdepressionen nicht kennen, und um das Wort "Rabenmutter". Marianne Koch regt sich über Bischof Walter Mixa auf. Da weiss Nürnberger, dass der Bischof aus einer Institution komme, die Hexenverbrennung erlaubt und gefördert habe.

Gefühle sind an diesem Abend gefragt. Die Statistiken sind ohnehin alle nicht tauglich. "Ich bin verwirrt", sagt Maischberger und zitiert aus ein paar Studien. Außerdem mache ihr die Debatte um Kindererziehung Angst: "Man sieht nur noch, was man alles falsch machen kann". Das mache doch nichts, tröstet Marianne Koch: "Mütter machen immer alles falsch." SOS-Kinderdorfmutter Hiltrud Hartwig zählt schnell auf, wer Mama zu ihr sagt und wer Hiltrud.

Am Schluß sind sich alle wieder einig: Die Liebe zählt, wenn`s ums Kleinkind geht. Da fehlte in der netten Kuschelrunde eigentlich nur noch einer: Herzensjunge Kai Pflaume.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: