Süddeutsche Zeitung

Architektur:Zurück zu den Wurzeln

Ein Weingut in der katalanischen Provinz, ein Seniorenheim in Barcelona: Die Pritzker-Jury ehrt in diesem Jahr drei spanische Architekten, die ihrer Heimat treu geblieben sind. Ihre Bauten aber sind alles andere als provinziell.

Der renommierte Pritzker-Preis für Architektur geht dieses Jahr an die drei spanischen Architekten Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramon Vilalta. Das aus dem Ort Olot in Katalonien stammende Trio arbeitet seit fast 30 Jahren zusammen und schaffe "emotionale und auf Erfahrung beruhende" Bauten, sagte Stiftungs-Präsident Tom Pritzker zur Entscheidung der Jury am Mittwoch. Die drei zeigten, dass die Menschen auch in einer zunehmend globalisierten Welt nicht auf Werte, Kunst und Bräuche aus ihrer Heimat verzichten müssten. Hier zu sehen: Die Joan Oliver-Bücherei in Barcelona.

Zu ihren bekanntesten Projekten in Spanien zählen der öffentliche Raum am La Lira Theater in der katalanischen Kleinstadt Ripoll...

... und der Kindergarten El Petit Comte in der mittelalterlichen Kleinstadt Besalú.

Die Bauten der drei Architekten sind reduziert und fügen sich gerade deshalb elegant in die Landschaft ein, für die sie entworfen sind. Auf diesem Bild sieht man das Soulages-Museum im südwestfranzösischen Rodez.

Aranda, Pigem und Vilalta nutzen moderne Materialien wie Glas, Plastik und Recyclingstahl und binden die Landschaft in ihre Bauten mit ein. Hier zu sehen: das "Row House" in Olot, dem Heimatort des Trios,

Auch das Restaurant "Les Cols Marquee" steht in Olot, etwa zwei Autostunden nördlich von Barcelona.

In derselben Region, im Ort Palamós, liegen die Bauten des Weinguts "Bell-Lloc", das im Jahr 2007 erbaut wurde.

Ein Jahr später vollendeten Aranda, Pigem und Vilalta das "Barberí Laboratory", das ebenfalls in ihrem Heimatort Olot steht. Das Architekten-Trio habe "dem Ruf der Metropole widerstanden, um eng mit ihren Wurzeln verbunden zu bleiben", so die Pritzker-Jury.

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