Architektur:Radikale Nostalgie

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Die Architektur der Sechzigerjahre ist heute hart umkämpft. Gerade in Berlin. Pünktlich zum neuen Häuserkampf widmet die Berlinische Galerie den Bauten eine große Ausstellung.

Von Jens Bisky

Ob Hauptstadt der DDR oder West-Berlin, in den Sechzigerjahren richtete man sich ein. Die Nachkriegsnot war überwunden, die Mauer stand und hinderte gemeinsame Planungen. Der Osten bekam ein Zentrum am Alexanderplatz, der Westen wurde Metropole zwischen Zoo und Europa Center. Wer Entwürfe und Wirklichkeit vergleicht, wird nicht nur Unterschiede entdecken. Gemeinsam war Architekten in beiden Systemen der Wille zur mal radikalen, mal rasenden Neuerfindung der Stadt und die Orientierung an Vorbildern in New York, Chicago oder Brasília. Und ihre Werke teilen das Schicksal, von vielen abgelehnt und dem Abriss überantwortet zu werden. Das Schimmelpfeng-Haus (1957-60) am Breitscheidplatz ist ebenso verschwunden wie die Großgaststätte Ahornblatt (1970-73).

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