Architektur in Berlin:Stimmungskiller

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Eine Straße sollte einem Fußgänger alle fünf Sekunden Abwechslung bieten, sagt eine Studie. Sonst fühlt er sich unwohl. Hier in der Jean-Monnet-Straße läuft er dann immerhin schneller zum Berliner Hauptbahnhof. (Foto: Regina Schmeken)

Berlin baut auf eintönige Rasterfassaden. Das ist nicht nur langweilig, es verdirbt auch die Laune. Wie Architektur die Psyche beeinflusst - und warum Menschen in Gebäuden das Menschliche suchen.

Von Johanna Adorján

Wie schön eine Baulücke war, zeigt sich in Berlin spätestens, wenn sie geschlossen ist. Nehmen wir etwa die entspannte Lücke zwischen Reinhardtstraße 47a und den S-Bahnbögen. Auf Google Earth ist heute noch das "Grillwurst"-Schild zu sehen, das jahrelang am Zaun hing, ohne dass dort jemals erkennbar gegrillt wurde. Es ist ein eher kleines, wie ein Pizzastück geformtes Grundstück mitten im Regierungsviertel. Zur anderen Seite der Bahngleise, die hier auf Höhe eines ersten Stockwerks verlaufen, befindet sich das Bundespresseamt, der Bundestag ist in Randaliernähe, zum Hauptbahnhof sind es acht Minuten zu Fuß, mit schwerem Koffer zehn.

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