Archäologen aus Münster in der Türkei:Erfolgreiche Grabungen an Basilika

Archäologen der Universität Münster haben bei Grabungen in der Türkei eine frühchristliche Basilika erschlossen. Dabei legten sie unter anderem reich ornamentierte Mosaike mit Fisch-Darstellungen sowie bemalte Marmorreliefs frei, wie die Hochschule am Montag mitteilte. "Die Funde werfen ein neues Licht auf die Entwicklung des Kirchenbaues im Nahen Osten zwischen dem vierten und siebten Jahrhundert", erklärte Engelbert Winter vom Seminar für Alte Geschichte der Uni Münster. Den Forschern sei es gelungen, den östlichen Abschluss der Basilika mit einer gut erhaltenen Apsis - einer an den den Hauptraum anschließenden Nische - vollständig auszugraben. Sie zähle zu den größten innerstädtischen Kirchen aus dem spätantiken Nordsyrien. Bemerkenswert sei vor allem der Mosaikboden der Apsis. Er zeige eine Flusslandschaft, die von detailreich wiedergegebenen Fischen, Vögeln und Pflanzen bevölkert wird. Die Wände der Kirche waren mit Marmorplatten geschmückt, Hunderte von Fragmenten solcher Platten seien geborgen worden. Viele seien mit Reliefs verziert und wiesen Reste von Bemalungen auf. Bereits seit 2015 untersucht laut Universität ein internationales Team von Archäologen die antike Stadt Doliche, die am Rande der modernen Metropole Gaziantep im Südosten der Türkei liegt. Doliche war eine Kleinstadt im Norden des antiken Syrien und besaß vor allem als religiöses Zentrum Bedeutung.

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