Arabischer Frühling bei der Berlinale:Brennpunkt Tahrir-Platz

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Der Arabische Frühling ist eines der großen Themen auf der Berlinale. In der vielbeachteten Reihe "Berlinale Special" werden die Veränderungen in der Region ein Schwerpunktthema sein. Neben arabischen Künstlern diskutiert auch der spanische Schauspielstar Javier Bardem über die Umwälzungen in Nordafrika und im Mittleren Osten.

Die 62. Berliner Filmfestspiele zeichnen sich dieses Jahr durch große Internationalität und sehr kritische Beiträge aus. Die Sonderreihe "Berlinale Special" bietet seit Jahren Platz für außergewöhnliche Neuproduktionen und Filme mit hohem zeitgeschichtlichen Wert. Mittlerweile stehen 18 Titel für die Reihe in diesem Jahr fest.

Stammgast auf den großen Filmfestivals. Der spanische Schauspieler Javier Bardem wird in diesem Jahr auch die Berlinale beehren. (Foto: AFP)

Zu sehen sind sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme über den revolutionären Aufbruch in der arabischen Welt, wie der Dokumentarfilm "Althawra...Khabar (Reporting ... A Revolution). Der ägyptische Regisseur Bassam Mortada zeigt darin, wie sechs junge Journalisten die Unruhen in Kairo 2011 überleben.

Sie berichten von ihren intensiven und schockierenden Erfahrungen - und von der Unmöglichkeit, angesichts brutaler Unterdrückung neutral zu bleiben. "Soziale Netzwerke und die Filmaufnahmen dieser großen Protestbewegungen und der Gewalt, der sie ausgesetzt waren und sind, haben maßgeblich zur Wahrnehmung der Umbrüche in der arabischen Region beigetragen", heißt es in der Ankündigung zu dem Film. "Die Bilder vom Tahrir-Platz in Kairo sind bereits Teil des visuellen Gedächtnisses."

Der arabische Frühling wird auch Thema von Diskussionsveranstaltungen sein. Dazu werden unter anderem der marokkanische Schriftsteller Tahar Ben Jelloun, der libanesische Regisseur Mahmoud Hojeij, der ägyptische Künstler Maha Maamoun und der spanische Schauspieler und Produzent Javier Bardem erwartet.

Doch es gibt auch leicherte Themen: Auf dem Programm steht beispielsweise "The Story of Film: An Odyssey" vom britischen Filmemacher Mark Cousins. Die von Channel 4 produzierte Serie bietet einen historischen Überblick über die Etablierung des Handwerks Film in den letzten 100 Jahren.

Einblicke in das Privatleben von Ai Weiwei

In "Don - The King is back" überrascht das Bollywood-Idol Shah Rukh Khan in der ungewohnten Rolle eines Verbrechers, der in Berlin einen unerbittlichen Eroberungsfeldzug führt. Der Nachfolger des 2006 Actionfilms "Don - The Chase begins" kommt, für Khan ungewohnt, mit nur einer Tanzszene aus.

Alison Klayman portraitiert in "Ai Weiwei: Never Sorry" den wohl bekanntesten chinesischen Künstler und Regime-Kritiker. Klaymans Dokumentation begleitet den Künstler von 2008 bis 2010 und erzählt von Inhaftierungen und seinem Kampf gegen das System. Darüber hinaus gibt die Regisseurin auch Einblicke in das Privatleben des Chinesen.

Auch Hollywood ist bei der Berlinale Special vertreten. Angelina Jolie tritt mit ihrem Regiedebut "In the Land of Blood and Honey" an. Jolies Film erzählt die tragische Liebesgeschichte einer muslimischen Bosnierin und eines christlichen Serben vor dem Hintergrund des bosnisch-serbischen Bürgerkrieges 1992.

Gezeigt werden die von Festivaldirektor Dieter Kosslick ausgewählten Filme von 9. bis 19. Februar hauptsächlich im Freidrichstadt-Palast.

© süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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