Assad-Regime in Syrien:„Der Geheimdienst kannte mehr als 80 Arten der Folter“

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Die Folterer sind verjagt: Eine Frau untersucht die Zellen des berüchtigten Militärgefängnisses Saidnaya nördlich von Damaskus. (Foto: Hussein Malla/dpa)

Der Menschenrechtsanwalt Anwar al-Bunni saß in einem der schlimmsten Gefängnisse Syriens, heute kämpft er von Berlin aus für Gerechtigkeit. Was muss nach Assads Sturz passieren?

Interview von Moritz Baumstieger

Aus einem kleinen Büro in einem Berliner Hinterhof macht der Jurist Anwar al-Bunni seit zehn Jahren Jagd auf syrische Kriegsverbrecher. Neben Gesetzbüchern hilft ihm dabei sein Handy, per Whatsapp und Facebook sucht er in der syrischen Community nach Hinweisen auf Täter des Assad-Regimes, die sich nach Deutschland abgesetzt haben. In Syrien saß al-Bunni von 2006 bis 2011 wegen seiner Arbeit als Menschenrechtsanwalt in Haft, George W. Bush nannte ihn damals einen politischen Gefangenen, der Deutsche Richterbund verlieh ihm seinen Menschenrechtspreis. 2014 gelang dem heute 65-Jährigen die Flucht nach Deutschland. Seit dem Wochenende grübelt er – wie wohl fast jeder Syrer hier – über die Möglichkeit einer Rückkehr nach.

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