Zum einen ist die Konkurrenz groß. Keine zwei Jahre ist es her, dass Benjamin von Stuckrad-Barre in „Noch wach?“, einem Schlüsselroman über den Axel-Springer-Verlag, den Fall Julian Reichelt fiktionalisierte – was übrigens die Branche, siehe die flächendeckende aufgeregte Berichterstattung, deutlich mehr interessierte als den kommunen Romanleser. Und eben erst will der Berliner Galerist Johann König zusammen mit seiner Frau per einstweiliger Verfügung den Roman „Innerstädtischer Tod“ von Christoph Peters verbieten lassen, weil er sich im Romanhelden, einem Berliner Galeristen, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, zu erkennen glaubt. Dieser Tage ist überdies „Dream Count“ erschienen, der neue Roman der nigerianischen Bestseller-Autorin Chimamanda Ngozi Adichie, in dem ein afrikanisches Zimmermädchen von einem Hotelgast vergewaltigt wird. Die Frau wird in den Medien diffamiert, während der Täter, ein mächtiger Politiker, straffrei davonkommt. Adichie lehnt sich dabei detailgenau an den notorischen Fall Dominique Strauss-Kahn an.
Antje Rávik Strubels Roman „Der Einfluss der Fasane“:Feuilleton am Limit
Lesezeit: 4 Min.

Antje Rávik Strubel traut sich was. Sie bringt einen „Me Too“-Roman heraus – ihren zweiten – und geht damit ein zweifaches Risiko ein.
Von Sigrid Löffler

Comiczeichnerin Ulli Lust:Und jetzt noch mal von vorn
In ihrem Comic „Die Frau als Mensch“ erzählt Ulli Lust Frühgeschichte aus weiblicher Perspektive und zeigt: Wenn sich die ersten Menschen so verhalten hätten, wie es heute als stark und männlich gilt, wären wir längst ausgestorben.
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