Antisemitismus-Tagung in Berlin:"Der Mangel an Mut überrascht mich jedes Mal aufs Neue"

Antisemitismus-Tagung in Berlin: Die Philosophin Susan Neiman, geboren 1955 in Atlanta, ist Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums. Zuletzt erschien von ihr das Buch "Von den Deutschen lernen" (Carl Hanser Verlag, 2020) über die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und in den USA.

Die Philosophin Susan Neiman, geboren 1955 in Atlanta, ist Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums. Zuletzt erschien von ihr das Buch "Von den Deutschen lernen" (Carl Hanser Verlag, 2020) über die Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und in den USA.

(Foto: Jürgen Heinrich/Imago)

Die Philosophin Susan Neiman hat mit "Hijacking Memory" eine Tagung zum Antisemitismus in Deutschland organisiert, die schon vor dem Auftakt für Ärger sorgt. Ein Gespräch.

Interview von Sonja Zekri

Nach zehn Minuten steckt sich Susan Neiman die erste Camel an und nimmt mit spitzen Lippen einen tiefen, gierigen, Hannah-Arendt-haften Zug. Seit 22 Jahren ist Neiman Direktorin des Einstein-Forums in Potsdam, sie hat viele Tagungen organisiert, aber keine wie diese. "Hijacking Memory. Der Holocaust und die Neue Rechte" lautet der Titel, eine viertägige Konferenz, die vom heutigen Donnerstag an im Berliner Haus der Kulturen der Welt abgehalten wird. Neiman hat sie gemeinsam mit Stefanie Schüler-Springorum, Direktorin des Berliner Zentrums für Antisemitismus-Forschung, und der Autorin und Kuratorin Emily Dische-Becker konzipiert. Am Spreeufer spricht Neiman über guten und schlechten Anti-Antisemitismus.

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