Saving Christmas bekommt vier "Goldene Himbeeren"
Bei den diesjährigen Anti-"Oscars" für die schlechtesten Filmleistungen des Jahres hat der Weihnachtsfilm "Saving Christmas" ein Debakel erlebt. Der Film, mit dem US-Schauspieler Kirk Cameron nach eigenen Angaben "Christus zurück in die Weihnachtzeit bringen" wollte, bekam am Samstagabend in Hollywood die "Goldene Himbeere" für den schlechtesten Film, den schlechtesten Hauptdarsteller, das schlechteste Drehbuch und das schlechteste Leinwandpaar.
Der Film, der in Deutschland nicht in die Kinos kam und nach Einschätzung eines US-Kritikers "selbst strenggläubigen wiedergeborenen Christen auf den Magen schlagen wird", war in den USA auch bei den Kritikern durchgefallen: Laut der Internetseite Rotten Tomatoes, die Filmkritiken sammelt, gab es keine einzige positive Bewertung.
Cameron Diaz sammelt "Himbeeren" - Ben Affleck wird erlöst
Die Schauspielerin Cameron Diaz war gleich an drei Produktionen beteiligt, die mit einer "Himbeere" bedacht wurden: Sie bekam die "Goldene Himbeere" für die schlechteste Hauptdarstellerin in den Komödien "Die Schadenfreundinnen" und "Sex Tape". Außerdem wirkte sie bei der schlechtesten Neuverfilmung, dem Musical "Annie" mit. Darin spielt Kinderstar Quvenzhane Wallis an der Seite von Cameron Diaz und Jamie Foxx die Hauptrolle.
Als schlechteste Nebendarstellerin wurde Megan Fox für ihre Rolle in "Teenage Mutant Ninja Turtles" ausgezeichnet. Die Goldene Himbeere für den schlechtesten Nebendarsteller bekam Kelsey Grammer für seine Darbietungen unter anderem in "The Expendables 3" und "Transformers 4 - Ära des Untergangs". Die "Goldene Himbeere" für den schlechtesten Regisseur bekam Michael Bay für "Transformers 4".
Erstmals gaben die Veranstalter einen "Redeemer Award" (auf Deutsch: Erlöser-Preis) bekannt, quasi eine Gutmachung für frühere Preisträger. Nach seinem "Gigli"-Flop honorierten die Wähler nun Ben Afflecks Verdienste mit "Argo" und "Gone Girl". Außer Affleck standen Jennifer Aniston, Mike Myers, Keanu Reeves und Kristen Stewart zur Wahl.
"Birdman" gewinnt drei "Independent Spirit Awards" - Wim Wenders geht ohne Trophäe nach Hause
Aber auch für Qualitätskino gab es vor dem "Oscar" noch einmal Aufmerksamkeit. Die schräge Komödie "Birdman oder Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit" erhielt bei der Vergabe der "Independent Spirit Awards" gleich drei Trophäen: als bester Film, für Hauptdarsteller Michael Keaton und für die Kameraführung. Der Film des Mexikaners Alejandro G. Iñárritu ist für neun Oscars nominiert.
"Birdman" im Kino:Bis aufs Blut gequält
Mit seiner dunklen Showbiz-Satire "Birdman" könnte Alejandro González Iñárritu bei den Oscars abräumen. Ausgerechnet Ex-"Batman" Michael Keaton spielt darin ein Opfer des Superheldenkinos, das es noch einmal wissen will. Das gibt der Sache biografischen Wumms.
Der deutsche Regisseur Wim Wenders - bei der Sparte "Beste Dokumentation" mit dem Film "Das Salz der Erde" nominiert - ging ohne Trophäe heim. Dort siegte die in Berlin produzierte Doku "Citizenfour" über den US-Whistleblower Edward Snowden. Mit der amerikanischen Regisseurin Laura Poitras wurden die Berliner Produzenten Dirk Wilutzky und Mathilde Bonnefoy geehrt. Neben Michael Keaton konnten sich Julianne Moore ("Still Alice") und die Nebendarsteller Patricia Arquette ("Boyhood") und J.K. Simmons ("Whiplash") über die Indie-Trophäen freuen. Alle haben "Oscar"-Chancen.