Corona -Folgen für die Musikszene:Anne-Sophie Mutter fürchtet Bankrott von Klassik-Veranstaltern

Die Geigerin fordert mehr Rücksicht auf die Belange der Kultur.

Die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter befürchtet für das Musikleben langfristig gravierende Folgen der coronabedingten Kultur-Schließungen. "Es wird ein großes Sterben von privaten Veranstaltern geben, Subventionen werden schmerzhaft gekürzt werden", sagte sie im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Über den Musik-Nachwuchs meinte sie: "Wenn ein Künstler Taxi fahren muss, um zu überleben, dann kann er nicht mehr trainieren und hängt seinen Beruf an den Nagel." Der Politik warf sie vor: "Man hat nicht differenziert genug darüber nachgedacht, ob man etwas nicht auf Sparflamme hätte weiterlaufen lassen können." Die Geigerin setzt sich seit Jahren nicht nur für soziale Projekte, sondern auch für den musikalischen Nachwuchs ein. Sie äußerst sich immer wieder kritisch zum Umgang mit dem kulturellen Erbe, vor allem aber der kulturellen Zukunft des Landes, etwa dem schon vor Corona-Zeiten erbarmungswürdigen Zustand des Musikunterrichtes an deutschen Schulen. Mit ihrer Anne-Sophie-Mutter-Stiftung fördert sie Hochbegabte, von denen einige heute Stars sind, darunter Daniel Müller-Schott, Sergey Khachatryan und Arabella Steinbacher.

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