Anne Enright: „Vogelkind“Es tut schon weniger weh

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„Das Baby wusste, wie grenzenlos die Einsamkeit der Mutter gewesen war“: Die Schriftstellerin Anne Enright schreibt über die Leerstellen in Familien.
„Das Baby wusste, wie grenzenlos die Einsamkeit der Mutter gewesen war“: Die Schriftstellerin Anne Enright schreibt über die Leerstellen in Familien. (Foto: Domnick Walsh / Eye Focus LTD ©)

In ihrem Roman „Vogelkind“ erzählt die irische Autorin Anne Enright vom Leid, das ein Mann im Leben seiner Frau und seiner Tochter hinterlässt. Aber auch davon, wie man es überwinden kann.

Von Alexander Menden

Die prägende Präsenz des neuen Romans von Anne Enright ist eine Leerstelle: Phil McDaragh, ein irischer Dichter, permanent in Tweed gekleidet, permanent im Fremdgeher-Modus – „der plumpe alte Phil mit dem röchelnden Husten und dem Zigarettenatem“, wie seine Tochter Carmel ihn im Geiste nennt. Dieser Phil, eine monströse Mischung aus Ted Hughes und Seamus Heaney, leutselig, egoman, durchaus auch lächerlich, verließ Carmel und ihre Mutter, als diese an Brustkrebs erkrankte. Dann kam er zurück, aber nur, um das Haus zu durchwühlen, weil er seine Armbanduhr nicht finden konnte. Dann war er wieder weg. Schickte Ansichtskarten aus Frankreich und Griechenland, lebte in Amerika und heiratete eine Frau, die sich kleidete wie Jackie Kennedy.

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