Flieg, Gedanke, auf goldenen Flügeln“ - „Va pensiero, sull’ali dorate“ - flehen die gefangenen Hebräer im dritten Akt der Oper „Nabucco“, es ist die populärste Melodie Giuseppe Verdis. Der war bei der Mailänder Uraufführung der Oper, der Erzählung vom Schicksalskampf zweier Völker und Kulturen in biblischer Zeit, gerade 28 Jahre alt und hatte Furchtbares erlebt - den Tod beider Kinder und der jungen Ehefrau. Dazu den enormen Misserfolg seiner zweiten Oper. Nun komponierte er diesen „Gefangenenchor“, den Gesang der hebräischen Flüchtlinge am Ufer des Euphrat in der Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat: „Oh, mia patria si bella e perduta“ - „Oh, mein Vaterland so schön und verloren!“ Bis heute die gefühlte andere Nationalhymne der Italiener. Verdis Traum von der Einigung seines zerrissenen Landes? Und was fühlt hier Anna Netrebko?
Oper:Dekorativ, aber einfältig
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Anna Netrebko singt die Abigaille in der Neuproduktion von Verdis „Nabucco“ an der Berliner Staatsoper. Leider bleibt die Regie sinnentleert.
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