Anna Maria Orteses Roman "Der Hafen von Toledo":Menschen wie Naturgewalten

Anna Maria Orteses Roman "Der Hafen von Toledo": "Es ist nicht wichtig, schöne Bücher zu schreiben", erklärte Ortese 1986 in einem Interview, "sondern authentische, in denen man den Klang des Lebens vernimmt.

"Es ist nicht wichtig, schöne Bücher zu schreiben", erklärte Ortese 1986 in einem Interview, "sondern authentische, in denen man den Klang des Lebens vernimmt.

(Foto: Dude Mag)

Anna Maria Ortese wurde zu Lebzeiten zutiefst bewundert und übel verrissen. Jetzt erscheint ihr großer, verrätselter Roman "Der Hafen von Toledo" zum ersten Mal auf Deutsch. Er ist ein Ereignis.

Von Maike Albath

"Der Hafen von Toledo" ähnelt einem verwinkelten Palazzo mit mehreren Treppenaufgängen, langen Korridoren, endlosen Zimmerfluchten und unvermuteten Hintertüren. Es ist ein ebenso versponnenes wie seltsames Buch, völlig aus der Zeit gefallen und auf seine Weise großartig, mit einem eigentümlichen Glanz behaftet, genau wie sein Schauplatz Toledo, hinter dem sich unverkennbar Neapel verbirgt. Immer wieder regnet es, peitschen Winde durch die elenden Gassen, ist das Meer wild und grau, müssen die Männer auf Schiffe und kehren nicht zurück.

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