So schinden Sie Eindruck:
Um überwältigende, glanzvolle Peinlichkeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, in Sachen Bayreuther Festspiele ein wenig näher ranzurücken und genauer hinzusehen. Um mit ihrem Wissen zu beeindrucken - und die Audienz im Foyer zu unterhalten - haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Sprechen Sie über Operninszenierungen, die unter den anwesenden Herrschaften garantiert keiner gesehen haben kann. Loben Sie zum Beispiel Heinz Tietjens Inszenierung des Parsifal, der von 1937 bis 1939 unter der musikalischen Leitung von Wilhelm Furtwängler gegeben wurde. Aber Vorsicht: das Publikum in Festspielhäusern sollte bei dieser Methode in Bezug auf sein durchschnittliches Alter in keinem Fall unterschätzt werden.
2. Plaudern Sie ein wenig aus dem Bayreuther Nähkästchen, schüttlen Sie zum Beispiel den Kopf über die Querelen um die Nachfolge des jahrelangen - und mittlerweile verstorbenen - Festspielleiters Wolfgang Wagner. Der sollte schon 2001 abdanken, seine Tochter Eva Wagner-Pasquier nachrücken. Wolfgang Wagner weigerte sich zu gehen - um dann, sieben Jahre später, seine beiden Töchter Eva und Katharina doch noch zu seinen Nachfolgerinnen zu machen. Und wenn Ihnen gar nichts mehr einfällt können Sie - als letzter Rettungsanker quasi - natürlich immernoch über die eine ganz besondere Freundschaft von Richards Schwiegertochter Winifred Wagner sprechen: die zum Reichskanzler und Wagner-Fan Adolf Hitler.