So machen Sie sich lächerlich:
Weil man einem Menschen ja nicht immer auf den ersten Blick ansieht, ob er an die heilende Yogamatte oder doch mehr an die Kommunikation via Kristallkugel glaubt, ist der Schritt ins Fettnäpfen schnell gemacht. Insgesamt hat ein Gespräch zum Thema Spiritualität daher vor allem eine Besonderheit: Als Ungläubiger haben Sie in der Diskussion mit einem von guten Geistern beseelten Menschen keine Chance.
Versuchen Sie also nicht, Ihrem Gegenüber von der Unwahrscheinlichkeit eines Schutzengels zu erzählen. Sagen Sie nicht, dass Räucherstäbchen nach Füßen riechen und lassen Sie die Menschen in Ihrem Glauben, dass sie nach dem Tod als Tausendfüßler wiedergeboren werden könnten - oder als Prinzessin, je nachdem, wie sie sich im Leben so aufführen.
Für den Notfall hält der deutsche Phrasenfundus für ein Gesprächsthema wie dieses einiges an Allgemeinplätzen bereit, auf die man sich bequem zurückziehen kann. Sagen Sie, vom Spiritualitätsmissionar in die Ecke gedrängt, einfach Dinge wie: "Der Glaube versetzt Berge", "Die Hoffnung stirbt zuletzt", "Zu glauben ist schwer, nichts zu glauben ist unmöglich".