Zu den revolutionären Projekten der Bolschewiki zählte die Erschaffung des „Neuen Menschen“. Die Revolutionäre, die sich an die Macht geputscht hatten, waren von Literatur und Theorie durchdrungen. Sie begriffen sich als Autoren, die eine Neuedition der Gattung in Angriff nahmen. Trotzki, noch nicht entmachtet, schrieb in einem Zeitschriftenaufsatz des Jahres 1924: „Wir können eine Eisenbahn quer durch die Sahara bauen, den Eiffelturm errichten, drahtlos mit New York konferieren. Und den Menschen zu verbessern, sollten wir nicht in der Lage sein? O nein, wir werden es sein! Eine neue, ‚verbesserte Auflage‘ des Menschen herzustellen – darin liegt die künftige Aufgabe des Kommunismus.“
Andreas Petersen „Der Osten und das Unbewusste“:„Und den Menschen zu verbessern, sollten wir nicht in der Lage sein?“
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Zwischen Staatsprojekt und antisemitischem Ressentiment: Andreas Petersen erzählt die Geschichte der Psychoanalyse in Osteuropa.
Von Lothar Müller
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