Süddeutsche Zeitung

Literatur:Autor Martin Amis gestorben

Amis gilt als einer der bedeutendsten britischen Schriftsteller der Gegenwart. Er wurde 73 Jahre alt.

Der britische Schriftsteller Martin Amis ist tot. Der Autor von Romanen wie "Gierig", "London Fields" oder "Die schwangere Witwe" starb bereits am Freitag im Alter von 73 Jahren, wie der Buchverlag Penguin Random House UK am Samstag mitteilte. Amis lebte zuletzt in den USA. Die New York Times hatte zuvor unter Berufung auf die Frau des Autors, Schriftstellerin Isabel Fonseca, über den Todesfall berichtet.

Amis galt als einer der bedeutendsten britischen Autoren der Gegenwart. In einem Nachruf bezeichnete Penguin Random House den Autor als "literarisches Wunderkind", der seinen Debütroman mit 24 Jahren herausbrachte. Die Lektorin Michal Shavit würdigte Amis als "brillant witzigen" und "furchtlosen" Schreiber.

Der Sohn des Autors Kingsley Amis (1922-1995) feierte seinen Durchbruch mit dem Roman "Das Rachel-Tagebuch" (1973), der mit dem Somerset-Maugham-Preis ausgezeichnet wurde. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Gierig" (1984) und "London Fields" (1989). Er beschrieb darin Absurditäten unserer Zeit.

1996 heiratete der Brite die US-Autorin Isabel Fonseca. Zuletzt lebte das Paar in Florida. 2015 erschien in Deutschland sein Roman "Interessengebiet". Amis schildert den Versuch einer Affäre in Auschwitz. Das Buch sorgte für Kontroversen. Der Hanser Verlag, der sonst Amis' Bücher auf den deutschen Markt bringt, lehnte es ab. Schließlich sprang der Schweizer Verlag Kein und Aber ein. Zuletzt brachte Amis 2020 den Roman "Inside Story" heraus.

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