Waffenruhe in Nahost:Es herrscht keine Feierstimmung, sondern Depression

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Um Unterstützung für die Befreiung der Geiseln zu demonstrieren, steht eine Frau mit weißen Flügeln kostümiert in Tel Aviv (Archivbild von Anfang Januar). (Foto: Kai Pfaffenbach/REUTERS)

Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas war mein Traum. Erleichtert bin ich aber noch nicht – es sind zu viele Fragen offen.

Ein Gastbeitrag von Amir Teicher

Vor zwei Tagen hatte ich einen Traum. Ich träumte ihn irgendwann zwischen 3 und 6 Uhr morgens. Die Uhrzeit weiß ich noch, weil wir um 3 Uhr bei lautem Sirenengeheul aus dem Bett sprangen. Etwas, das in letzter Zeit, wieder einmal, zur Routine geworden ist. In den vergangenen Wochen sind es aber nicht Raketen aus Gaza oder Drohnen aus Libanon, die unsere Nachtruhe unterbrechen, sondern Raketen aus Jemen. Wir weckten die Kinder und eilten ins kalte Treppenhaus unseres Hauses, das vermutlich ein sichererer Ort ist als unsere alte Wohnung. Dort warteten wir zehn Minuten, zitterten, fluchten und gingen dann wieder ins Bett.

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