Zum Tod von Ali Mitgutsch:Nur wer von oben auf die Welt schaut, sieht das Ganze

Zum Tod von Ali Mitgutsch: Ali Mitgutsch, dessen Bücher die Herzen vieler Kinder eroberten, vor einem seiner Wimmelbuch-Motive.

Ali Mitgutsch, dessen Bücher die Herzen vieler Kinder eroberten, vor einem seiner Wimmelbuch-Motive.

(Foto: Anja Köhler/picture alliance/dpa)

Seine Wimmelbücher haben Generationen von Kindern geprägt, sein Blick für das Alltägliche und Absurde hat ihn ausgezeichnet. Nun ist der Kinderbuchautor und Illustrator Ali Mitgutsch mit 86 Jahren in München gestorben.

Von Mareen Linnartz

Sechste Aufklappseite, rechts in der Mitte, da hat er eine eigene Kindheitserinnerung verewigt. Gleich in seinem ersten Wimmelbuch überhaupt, "Rundherum in meiner Stadt", 1968 erschienen. Man sieht die Auer Dult in München, ein Sehnsuchtsort des kleinen Ali in den Nachkriegsjahren, es gibt Stände für Haushaltswaren und Geschirr, aber auch Fahrgeschäfte, ein Kettenkarussell, eine Schiffschaukel - und ein Riesenrad. In der obersten Gondel sitzt ein kleiner Junge und winkt fröhlich den Volksfestbesuchern zu. Rote Backen, lustige runde Augen, ein freches Gesicht - in Ali Mitgutschs Zeichnungen sahen Kinder schon damals nicht adrett und bescheiden aus, sondern eher so, als seien sie jederzeit zu einem Streich aufgelegt. Bei diesem Jungen kommt noch etwas anderes hinzu: Er wirkt beseelt und glücklich, denn er kann - wenn auch nur für einen kurzen Moment - die Welt von oben betrachten.

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