Alhierd Bacharevič’ „Europas Hunde“:Das verbotene Buch

Lesezeit: 5 Min.

Ein begnadeter Stänkerer, ein Meister der Vermaledeiungstiraden und Herabwürdigungslitaneien: der belarussische Autor Alhierd Bacharevič. (Foto: Julia Cimafiejeva/picture alliance/dpa)

In seiner Heimat Belarus wurden alle Exemplare auf Feldern untergepflügt: Der so umwerfende wie anstrengende Roman „Europas Hunde“ von Alhierd Bacharevič bekommt in diesem Jahr den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

Von Sigrid Löffler

Dieser Roman ist eine Zumutung. Er ist ein Ungetüm von 750 Seiten und platzt aus allen Nähten, die einen ordentlichen Roman zusammenhalten sollten. Er besteht aus sechs separaten Erzählungen mit eingestreuten Gedichten dazwischen, und seine Struktur wirkt wie wildes Chaos. Am alarmierendsten: Er ist passagenweise in einer erfundenen Kunstsprache – Balbuta – geschrieben. Dass ein Heft zur Balbuta-Grammatik und ein Balbuta-Deutsch-Wörterbuch dem Roman beiliegen, macht die Sache nicht eben leichter. Als hilfreich erweist sich hingegen der Übersetzer Thomas Weiler, der den Roman in ein geschmeidiges und temperamentvolles Deutsch gebracht hat.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: