Alexandra Maria Lara im Kino:Rehauge, sei wachsam

Sie gilt als die "deutsche Audrey Hepburn" und bleibt doch in den Nebenrollen am erfolgreichsten: Alexandra Maria Lara ist wieder im Kino. Ein Porträt in Bildern.

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Alexandra Maria Lara

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Sie gilt als die deutsche Audrey Hepburn und bleibt doch in den Nebenrollen am erfolgreichsten: Alexandra Maria Lara ist wieder im Kino. Ein Porträt in Bildern.

Ja, ja, die Rehaugen. Diese großen, sanften, aber dennoch wachen braunen Jungmädchenaugen teilen Kinofans in zwei Lager: Die, die Alexandra Maria Lara lieben - und die, die sie hassen. Wegen der Augen.

Spätestens seit ihrer Rolle als Hitlers Sekretärin in dem Kinofilm Der Untergang kennt die Nation die "deutsche Audrey Hepburn" als aufstrebende Jungschauspielerin, ...

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Text und Bildauswahl: Ruth Schneeberger/sueddeutsche.de/jja

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... aktuell ist sie in dem Kinofilm Vertraute Fremde zu sehen, der am Donnerstag im deutschen Kino startet: Darin spielt sie die Mutter eines Comiczeichners, der unverhofft in seine eigene Vergangenheit reist - die Verfilmung eines Comic-Romans des Japaners Jiro Taniguchi. Wieder einmal spielt Lara damit eine tragende Nebenrolle, ...

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... die ihr auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Die Liste ihrer bisherigen Filmrollen ist lang - doch wenn sie einmal die Hauptrolle spielte, dann wurde der Film nicht unbedingt zum Erfolg: Der Wunschbaum lief 2004 mit Peter Lohmeyer in der ARD (Foto), Cowgirls floppte 2003 an den Kinokassen. Trotzdem wurde die internationale Filmproduktion auf die Schöne aufmerksam, ...

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... eben weil sie so gut an der Seite größerer Stars brilliert. Doch beginnen wir von vorne.

Mit Moritz Bleibtreu/Foto: ddp

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Die Schauspielerei wurde Alexandra Maria Platareanu eigentlich in die rumänische Wiege gelegt. Ihr Vater war Vizedirektor des Staatlichen Theaters Bukarest, die Mutter Sprachwissenschaftlerin, als die Familie 1983 mit einem Tagesvisum vor dem Ceausescu-Regime nach Deutschland floh. Ursprünglich wollten sie weiter nach Kanada, doch aus dem Zwischenstopp Berlin wurde ihr neues Zuhause. Der Vater fand Arbeit als Schauspiellehrer und gründete die Schauspielschule Charlottenburg. Alexandra Maria wurde seine Schülerin.

Ihren komplizierten Nachnamen hatte sie damals auf Anraten ihrer Agentin schon abgelegt - für die Rolle der dickköpfigen Schülerin Pia in der ZDF-Jugendserie Mensch, Pia! (1996/Foto: ZDF).

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Ein Jahr später, ein typischer Jugendfehler: Die Mädchenfalle - der Tod kommt online. Die RTL-Produktion mit dem kuriosen Doppeltitel, in der die damals 18-Jährige eine ahnungslose 17-Jährige spielt, die im Chat in die Fänge eines perversen Mädchenhändlers gerät, war zwar von zweifelhaftem Inhalt, machte seine Hauptdarstellerin aber einem Fünf-Millionen-Publikum bekannt.

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Die nächste Rolle war besser ausgewählt: In Roland Suso Richters Bubi Scholz Story spielte sie 1998 an der Seite von Benno Fürmann und Götz George in einer ernstzunehmenden ARD-Produktion mit und qualifizierte sich damit für höhere Weihen:

Nach diversen TV-Rollen im Tatort, dem Polizeiruf und der Kommissarin bekam sie ihre erste Kinorolle neben Andrea Sawatzki in dem satirischen Kinofilm Südsee, eigene Insel (1999). Für den Durchbruch sorgte wiederum das Fernsehen: Der Sat1-Mehrteiler Der Tunnel mit Heino Ferch und Sebastian Koch wurde nicht nur zum Fernsehfilm des Jahres gewählt, sondern vor allem ins Ausland verkauft, wo Produzenten auf das Engelsgesicht aufmerksam wurden.

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Bezeichnend, dass sie 2002 noch einmal für die Ruhrpott-Klamotte Was nicht passt, wird passend gemacht vor der Kamera stand, bevor sie dem internationalen Ruf folgte und in dem Vierteiler Napoleon mit Isabella Rossellini und Gerard Depardieu als Gräfin Walewska mitspielte.

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Im selben Jahr im Kino: Doris Dörries Nackt, wo Lara ausnahmsweise mal mit dunklen Haaren zu sehen war und sich mit Nina Hoss, Heike Makatsch, Benno Fürmann, Mehmet Kurtulus und Jürgen Vogel auszog. Zwei Jahre später schien es, als könne das ewige Auf und Ab zwischen internationalen Großproduktionen und mittelmäßigen Filmen ein Ende haben - zugunsten des Erfolges:

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Bernd Eichingers Kinofilm Der Untergang (2004) über die letzten Tage im Führerbunker, ein mordsteurer Kinofilm mit mehr als 90 Millionen Dollar weltweitem Einspielergebnis, der mit einem Bambi beschenkt und sogar für den Oscar nominiert wurde, brachte natürlich auch für die hübsche Darstellerin der Sekretärin Traudl Junge eine gehörige Portion Ruhm.

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Es blieb ihre - bisher - erfolgreichste Rolle. Seither wurde Anna Maria Lara für gute deutsche Filme besetzt, die mal von mehr, mal von weniger Erfolg geprägt waren (Vom Suchen und Finden der Liebe, Der Fischer und seine Frau, Der Baader Meinhof Komplex), ...

Mit Bruno Ganz beim Bambi/Foto: dpa

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... und hat in internationalen Filmen mitgespielt, die hierzulande mal mehr, mal weniger Aufsehen erregten, wie zum Beispiel Der Vorleser (2008) mit Kate Winslet, Francis Ford Coppolas Jugend ohne Jugend (2007) oder Control (2007), wo sie immerhin ...

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... ihren späteren Ehemann kennenlernte, den britischen Hauptdarsteller Sam Riley. Das Paar ist seit 2009 verheiratet. Seither ist es stiller geworden um die öffentliche Alexandra Maria Lara:

Mit Sam Riley/Foto: Getty Images

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Ihr letzter Film war ein Mysterythriller mit dem inzwischen schon bewährten Filmpartner Benno Fürmann, Hinterkaifeck, der nur mäßig besprochen wurde. Kritiker warfen nicht nur beiden Hauptdarstellern vor, dass sie kein Bairisch sprechen, obwohl die Handlung im tiefsten Oberbayern spielt - es wurden auch die alten Stimmen wieder laut: Alexandra Maria Lara sei eine gerne überschätzte Darstellerin, die nur einen einzigen Blick gekonnt beherrsche: den Bambi-Blick. Ob es nun wirklich an ihrem hübschen Augenaufschlag, ...

Foto: Filmverleih

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... oder vielmehr an der Auswahl ihrer Rollenangebote liegt: Die Karriere der Lara ist vielversprechend, aber ungewiss. Fast möchte man ihr zurufen: Rehauge, sei wachsam! Eine Rolle in Tom Cruises vieldiskutiertem Kinofilm Walküre sagte sie ab. Zwar wurde sie 2009 daraufhin in die Jury von Cannes berufen. Ob sie sich in Zukunft allerdings mit einer Rolle hinter der Kamera begnügen wird, darf guten Gewissens bezweifelt werden. Bambis Berg- und Talfahrt bleibt also spannend.

Foto: Getty Images

© sueddeutsche.de/rus
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