Alexander Kluge über die Kunst im Krieg:Lasst sie singen

Alexander Kluge über die Kunst im Krieg: Boykottbestrebungen gegen den russischen Opernstar Anna Netrebko und den Putin-nahen Dirigenten Valery Gergiev kann unser Autor nicht verstehen.

Boykottbestrebungen gegen den russischen Opernstar Anna Netrebko und den Putin-nahen Dirigenten Valery Gergiev kann unser Autor nicht verstehen.

(Foto: Herbert P. Oczeret/picture alliance/dpa)

Die Kunst ist kein Richter, deshalb kann sie im Krieg Großes leisten. Wenn wir sie lassen.

Gastbeitrag von Alexander Kluge

Ein Krieg ist eine Herausforderung an die Kunst. In Kriegszeiten wird sie gern von beiden Seiten für Propagandazwecke eingesetzt. Dazu taugt sie nicht. Eigentlich gehört sie zur Gegenwehr der Menschen gegen den Krieg. Deshalb kann auch die Behinderung von Kunst oder Künstlern kein Akt gegen den Krieg sein. Valery Gergiev soll dirigieren und Anna Netrebko soll singen. Ich bin entsetzt über ihren Ausschluss, darüber, dass man große russische Künstler zu opportunen Äußerungen drängen will. Ich höre dabei das Reden in Phrasen derer, die sie einst eingestellt und verehrt haben.

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