Zwischen zwei schlanken Sätzen über seine Jugend ist Albert von Schirndings gerade erschienener Lebensrückblick „War ich da? Von Ankünften und Abschieden“ aufgespannt: „Ich wusste beizeiten, das ich Lehrer werden würde“, lautet der eine, „ich schrieb und würde schreiben“ der andere. Beide Sätze fordern ihr Recht. Sie schränken einander ein, sie geben einander Raum, sie bilden die Brennpunkte einer Ellipse, die das Leben prägt. Der Gymnasiallehrer für Griechisch und Latein hat auf den Autor und Übersetzer Rücksicht zu nehmen und umgekehrt. Als er achtzig wurde, vor zehn Jahren, hat Schirnding seine Herkunftswelt, aus der diese Doppelexistenz hervorging, in dem Band „Jugend, gestern“ geschildert, der mit einem Nachwort seines Schülers Rainald Goetz versehen war.
LiteraturDie Orte seines Lebens
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Albert von Schirnding wird 90 Jahre alt. Zum Geburtstag erscheint ein neues Buch, in dem er von Ankünften und Abschieden erzählt.
Von Lothar Müller

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