Roman„Jeder kann der Nächste sein“

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Pier Paolo Pasolini, hier in den Sechzigerjahren in der Pasticceria Rosati in Rom, wurde am 2. November 1975 am Lido die Ostia ermordet.
Pier Paolo Pasolini, hier in den Sechzigerjahren in der Pasticceria Rosati in Rom, wurde am 2. November 1975 am Lido die Ostia ermordet. (Foto: imago stock&people)

Albert Ostermaier schreibt einen Roman „mit“ Pier Paolo Pasolini. Und spiegelt eine eigene Missbrauchserfahrung in der unglücklichen Liebe des Regisseurs und Dichters.

Von Fritz Göttler

Der Lokaltermin ist eher ernüchternd, die ehrfürchtige Recherche am Strand von Ostia: „Brachflächen, Autowerkstätten, vergessene Parkplätze, schmutzige Strände mit wütend erschöpften Wellenkämmen … Es fühlt sich alles falsch an …“ Der Erzähler, Albert Ostermaier, sucht den Ort auf, an dem vor fünfzig Jahren Pier Paolo Pasolini – Kommunist, Homosexueller, Dichter, Filmemacher, vehementer Gesellschaftskritiker – ermordet wurde, am 2. November 1975, in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen. Er wurde überfahren, mehrfach, mit seinem eigenen Alfa Romeo. Der brutale Mord an dem unbequemen Radikalen ist bis heute nicht geklärt, wie auch ob möglicherweise Auftraggeber dahintersteckten, aus Politik oder Mafia.

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